Beilngries
Über jeden froh, der gerne mitspielen will

Probenbesuch vor dem großen Herbstkonzert des Symphonischen Blasorchesters Beilngries am 9. November

29.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:12 Uhr
Vorfreude auf den großen Auftritt herrscht nicht nur bei Kristin Scharno und Andreas Flierl, die wieder mit Gesangsstücken zu hören sein werden, sondern auch bei Dirigent Hans Haas. −Foto: Adam

Beilngries (DK) Es ist alle Jahre der Höhepunkt für die Musiker des Symphonischen Blasorchesters Beilngries: das große Herbstkonzert in der Bühler-Halle.

Heuer findet es am Samstag, 9. November, statt - erstmals bereits ab 19.30 Uhr.

Hunderte von Besuchern kommen alljährlich zu dem Konzertabend, gespannt darauf, was Hans Haas und sein Ensemble wieder Schwungvolles und Hochklassiges spielen werden. Die Erwartungen sind nach den Erfolgen der Vorjahre groß, umso mehr lastet der Druck auf den rund 60 Musikern des Haupt- und 40 Nachwuchsmusikern des Jugendorchesters. Aufregung bei allen Beteiligten? Natürlich, besonders bei den jüngsten Musikern des Hauptensembles, die mit den erfahrenen Kollegen mithalten wollen. Franziska Hackner aus Paulushofen beispielsweise, die im November ihr D2-Musikabzeichen absolvieren wird, aber schon seit ein paar Wochen vom Jugend- in das große Orchester wechseln durfte. Die 13-Jährige probt "möglichst jeden Tag, soweit es halt mit der Schule vereinbar ist", zu Hause auf ihrer Klarinette. "Läufe", wenn ein Stück besonders schnell wird, findet sie noch am schwierigsten, aber an den langen Orchesterproben mit Dirigent Hans Haas hat sie viel Spaß. Genauso wie Sophie Zaigler aus Fribertshofen, die ebenfalls Klarinette spielt. Sie ist im Januar diesen Jahres bereits vom Jugendorchester ins Hauptorchester gewechselt. "Man wird hier schon mehr gefordert. Aber das ist toll, weil man merkt, wie man schnell besser wird", freut sich die 14-Jährige. Der Gedanke an den großen Auftritt beim Herbstkonzert lässt sie "schon ein bisschen aufgeregt" werden, aber auch "superstolz, dabei sein zu dürfen". So geht es wohl den meisten der Musiker, mit denen Dirigent Hans Haas seit Wochen für den großen Auftritt probt. Die Besucher dürfen sich dieses Jahr auf eine musikalische Zeitreise freuen. Es geht in den Wilden Westen Amerikas mit "The magnificent seven", zu Zwischenhalten in Luxemburg - "Salut a Luxembuerg" - und dann ins romantische Italien, wo Tenor Jürgen Baer als Solist auftreten wird. Die Reise führt weiter nach Ungarn mit dem feurigen "Csárdás Anitschka" und nach Pakistan, wo der Schicksalsberg "Nanga Parbat" auf die Besucher wartet.

Neben Jürgen Baer gibt es weitere, bei Fans des Orchesters gut bekannte Solisten: Kristin Schano und Andreas Flierl werden wieder mehrere Stücke interpretieren, darunter Werke aus den Musicals "Cats" und "Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber. Fabian Graf, der vierte Solist, hat sich für den Song "Gigolo" entschieden und wird ihn sicher mit einem charmanten Augenzwinkern vortragen.

Am Schlagzeug sitzt heuer erstmals Lena Binder (15). Erst seit September spielt sie im Hauptorchester mit, zwei Jahre hat sie sich zuvor im Jugendorchester bewährt, seit sieben Jahren schon lernt sie ihr Instrument. "Schlagzeug fand ich immer schon cool und ich habe mich schnell dafür entschieden, weil meine Geschwister auch alle ein Instrument gelernt haben", verrät Lena Binder. Daheim proben ist für sie allerdings etwas schwierig, sagt sie, nicht weil sie damit in Haunstetten jemanden stören würde, sondern "weil man am Schlagzeug die Stücke alleine schlecht proben kann, da braucht man schon das Orchester dazu". Gerade dieses Zusammenspiel, bei Proben oder natürlich dann dem Konzert, macht Johannes Rimlinger aus Erasbach am meisten Spaß. Der 13-Jährige spielt seit einem Jahr schon im Hauptorchester mit seiner Trompete mit, nach rund eineinhalb Jahren im Jugendorchester. Dieses wird beim Konzertabend ebenfalls auf der Bühne stehen. Mit Dirigentin Regina Hausner zeigen die Nachwuchsmusiker ihr Können bei Stücken "mit Grusel und Spannung zum Thema Halloween und James Bond".

Das Jugendorchester überspringen konnte Dominik Dommermuth aus Beilngries. "Der Liebe wegen" ist der 24-Jährige aus Heidelberg nach Beilngries gezogen und hier hat er auch eine alte Liebe wieder aufleben lassen: die zu seiner Posaune. "Begonnen mit diesem Instrument habe ich schon in der zweiten Klasse. Aber in den vergangenen Jahren hatte ich beruflich wenig Zeit. Als ich nach Beilngries kam, habe ich mir das Herbstkonzert angehört und gedacht: Da würde ich gern mitspielen. " Vergangenes Jahr also im Publikum, heuer unter den Musikern. Hans Haas freut es. "Ich bin über jeden froh, der gern mitspielen will", sagt der Orchesterleiter. Für ihn ist das diesjährige Konzert ebenfalls besonders aufregend: Nach längerer gesundheitsbedingter Pause, in der sein Sohn Michael das Dirigentenpult vertretungsweise übernommen hatte, ist er erst seit Mitte September wieder fit. "Seitdem stürzen wir uns in die Proben und auch wenn eine kleine Anlaufphase nötig war, bin ich sicher, dass es wieder ein schönes Konzert für unsere Besucher werden wird. "

Eintrittskarten gibt es ab sofort bei der Touristinformation Beilngries sowie bei der Raiffeisenbank Beilngries. Erwachsene zahlen zehn Euro, Schüler und Studenten sechs Euro. Beginn des Konzertes ist um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr.

Regine Adam