Ingolstadt
Über Ingolstadt aufs Münchner Oktoberfest

Hotels mit weniger Wiesnbesuchern

26.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Weg von Ingolstadt nach München ist kein weiter. Früher nutzten das viele Wiesnbesucher aus und übernachteten nach dem Aufenthalt auf dem größten Volksfest der Welt in Ingolstadt.

Aber auch wenn in diesem Jahr die Zahl der Übernachtungen zur Oktoberfestzeit wieder zugenommen hat, so gehe der Trend doch eher in die andere Richtung, berichtet Carolin Block, Sprecherin der Ingolstädter Hoteliers und Inhaberin des Hotels Ammerland. „Ein solches Plus verzeichnen wir wieder das erste Mal seit mehreren Jahren“, betont sie.

Die verstärkte Nachfrage in diesem Jahr sei auf andere Faktoren zurückzuführen. Die Wiederaufnahme der Produktion nach den dreiwöchigen Betriebsferien bei Audi oder das Ende der Urlaubszeit seien vielmehr die Gründe für die Zunahme des Bedarfs an Zimmern. „Dadurch kommen wieder viele Geschäftskunden in die Stadt.“ Die Hotelbesitzerin hat die Erfahrung gemacht, dass dies auch zu einer besseren Belegung der Zimmer führe.

Der „klassische“ Wiesnbesucher schlage aber nur noch sehr selten in Ingolstadt auf. „Als meine Eltern noch das Ammerland führten, konnte man vermehrt mit den Oktoberfestbesuchern rechnen“, berichtet Block. Mittlerweile habe die Stadt München ihr Übernachtungsangebot derart in die Höhe gefahren, dass nur noch wenige Wiesenbesucher den Umweg über Ingolstadt wählen. „München hat in dieser Hinsicht in jeder Preisklasse deutlich aufgerüstet“, erklärt Block. Somit seien Touristen, die nur wegen der Wiesn in Ingolstadt übernachten, wohl eher als ein Phänomen der Vergangenheit anzusehen.

Jürgen Amann, Chef der Ingolstadt Tourismus und Kongress GmbH, malt indes ein leicht anderes Bild. „Die Nachfrage nach Hotelzimmern ist in der Zeit des Münchner Oktoberfests auch in Ingolstadt erhöht“, sagt der Kongressmanager. Auch am Hauptbahnhof seien zu dieser Zeit viele Menschen zu sehen, die die Züge in Richtung Landeshauptstadt bevölkerten.

Amann berichtet aber auch von Wirtschaftsunternehmen und Verbänden, die ihre Tagungen bewusst in die Zeit des Münchner Oktoberfests legten. „Die verbinden dann oft das berufliche Zusammentreffen mit einem anschließenden Wiesnbesuch“, erklärt Amann. Manch einer würde den Aufenthalt in Ingolstadt auch zu einer Stadtführung nutzen. „Das Münchner Oktoberfest strahlt also auch bis nach Ingolstadt aus“, resümiert der Kongressmanager.