Kösching
Über 20 Prozent der Köschinger älter als 60

01.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:27 Uhr

Kösching (DK) "Nicht dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben geben." Unter diesem Motto fand zum ersten Mal ein Runder Tisch zum Thema "Älter werden in Kösching" statt.

Der Einladung des Bürgermeisters waren seine Stellvertreter, Vertreter der Rathausfraktionen, der kirchlichen und weltlichen Vereine, die sich mit der Seniorenarbeit beschäftigen, sowie die Leitung der Caritas-Sozialstation in den Sitzungssaal des Rathauses nachgekommen.

"Die Seniorenarbeit in Kösching hat bereits einen hohen Stellenwert", betonte Bürgermeister Max Schöner eingangs. Zur Altersgruppe ab 60 Jahren gehören in Kösching 1849 Frauen und Männer bei einer Gesamteinwohnerzahl von 9048 Personen – ein Anteil von 20,44 Prozent.

Anlass für das Treffen war eine Umfrage des Landkreises Eichstätt, die im Rahmen eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes durchgeführt worden war. Um die Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigen zu können, haben nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger ab dem 60. Lebensjahr einen Fragebogen erhalten und ausgefüllt.

161 Fragebögen kamen zurück. Dabei ergaben sich laut Schöner teils bekannte, aber auch überraschende Ergebnisse. So wohnt jeder Fünfte dieser Altersgruppe alleine, 72 Prozent im eigenen Haus oder Eigentumswohnung. 84,8 Prozent gaben an, sie kämen gut zurecht. Zwei Drittel möchten ihre gegenwärtige Lage nicht ändern. Eine andere Wohnform, etwa in einem Mehrgenerationenhaushalt, möchten die meisten nicht. Nach Auskunft der Befragten sind im Landkreis Eichstätt die Angebote an ambulanten Diensten und an Pflegeeinrichtungen ausreichend vorhanden. Über zwei Drittel erhalten im Alltag oder bei der Pflege keine Hilfe; falls vorhanden, wird sie überwiegend von Ehepartnern, nahen Verwandten, aber auch Freunden und Bekannten geleistet. Fast 20 Prozent der über 60-Jährigen leisten regelmäßig Hilfe bei Verwandten oder Bekannten – als Fahrservice beim Einkaufen, im Haushalt oder Garten. Jeder Fünfte würde Tagespflegeangebote nutzen, wie sie zurzeit im Landkreis vorhanden oder in der Diskussion sind. Fast die Hälfte der Befragten engagiert sich ehrenamtlich in Vereinen, kirchlichen oder sozialen Einrichtungen. Bei Fragen zum Thema "Älter werden, Pflege oder Betreuung haben" wenden sich die meisten an Personen aus dem Familien- oder Freundeskreis, an den Hausarzt, viele an eine soziale Einrichtung, 13,9 Prozent an die Gemeinde und nur 3,2 Prozent ans Landratsamt. 7,8 Prozent wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. Immerhin 44 Prozent würden die Einrichtung von zentralen Beratungsstellen begrüßen.

Bei Besorgungen oder Besuchen sind über 70 Prozent mit dem Auto unterwegs, 45 Prozent mit dem Fahrrad, 21,9 Prozent werden gefahren. 46,3 Prozent vermissen Geschäfte in ihrer näheren Umgebung und 23,8 Prozent einen Fahrdienst. Von den Befragten haben 47 Prozent ein Angebot wie Kaffeenachmittage und Veranstaltungen speziell für Senioren in der Gemeinde in Anspruch genommen. Fast 90 Prozent halten die Freizeitmöglichkeiten für Ältere für voll oder einigermaßen ausreichend.

Aufschlussreich sind die Antworten auf die Frage: "Sind Sie derzeit mit Ihrer Lebens- und Wohnsituation zufrieden" 51,9 Prozent sind sehr zufrieden, 35,9 Prozent meist zufrieden. Von 160 Befragten haben 150 eigene Kinder. Davon werden 19,4 Prozent von den Kindern regelmäßig unterstützt, 73,6 Prozent meinen, dass sie bei Bedarf unterstützt werden, 15,5 Prozent möchten sich nicht von den Kindern unterstützen lassen.