Pfaffenhofen
Über 1000 Euro für guten Zweck

Anna-Katrin Naidu, Virgil Mischok und Boris Kuszenow gestalten Benefiz-Liederabend

18.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:03 Uhr

Aus tiefstem Herzen schienen die Lieder zu kommen, die beim Benefizkonzert, das von Lehrern und Schülern des Schyren-Gymnasiums organisiert worden war, von Mezzosopranistin ist Anna-Katrin Naidu und Bariton Virgil Mischok, begleitet von Pianist Boris Kuszenow, gesungen wurden. - Foto: Raths

Pfaffenhofen (PK) International bekannt als herausragende Mezzosopranistin ist Anna-Katrin Naidu. Zusammen mit dem Bariton Virgil Mischok und Pianist Boris Kuszenow ist sie bei einem Benefizkonzert in Pfaffenhofen zugunsten eines Öko-Schulprojektes aufgetreten.

Der Liederabend, organisiert von Schülern und Lehrern des Schyren-Gymnasiums, beeindruckte die Zuhörer und regte sie zum Spenden für den guten Zweck an.

Ins ferne Südamerika geht der gesamte Spendenerlös in Höhe von 1010 Euro aus dem Benefiz-Konzert, das im Rathaussaal der Stadt aufgeführt wurde. Mandacarù ist der Name eines Kaktusses, der trotz widriger klimatischer Verhältnisse im regenarmen Nordosten von Brasilien wächst. Ebenfalls Mandacarù nennt sich ein Arbeitskreis innerhalb des Schyren-Gymnasiums, der seit vielen Jahren eine Schule in diesem von überwiegend verarmten Menschen bewohnten Landstrich finanziell unterstützt.

Zusätzliche Einnahmen für den guten Zweck brachte auch der Verkauf von Webwaren wie Tüchern, Tischläufern, Taschen oder auch Hängematten. Die gesamten Einnahmen des Konzertabends werden für den laufenden Schulbetrieb einer südamerikanischen Öko-Schule im Rahmen der Förderung durch die Hilfsorganisation Mandacarù verwendet und in Unterrichtsmaterialien investiert. Das Besondere dieser Schule ist, dass es nach dem regulären Unterricht speziell landwirtschaftliche Themen zu erarbeiten gilt. Damit wird versucht, die Abwanderung der jungen Landbevölkerung in die Großstädte aufzuhalten.

Die drei professionellen Musiker stellten sich für diese Schulinitiative zur Verfügung und traten für diesen Liederabend vor rund 150 Gästen ohne Gage auf. Im Mittelpunkt des Abends stand der Liederkreis op. 39 von Robert Schumann. Der Zyklus besteht aus zwölf Vertonungen von Gedichten aus der Feder Joseph von Eichendorffs. Darunter befinden sich auch so bekannte Stücke wie etwa „Mondnacht“ und „Die Stille“.

„Mondnacht“, diese Schöpfung Schumanns verbindet auf einzigartige Weise Musik und Dichtung und führt den Zuhörer in eine Traumsituation. Naidu und Mischok verstanden es glänzend, Ton und Tempi der unterschiedlichen Parts des Zyklus, von innig-bewegt bis hin zu lebendig und rasch, in Einklang zu bringen. Gerade die Interpretation gedämpfter Stimmungen wie etwa im „Zwielicht“ gefordert, sind insbesondere dem jungen Bariton hervorragend gelungen.

Hingebungsvoll begleitet wurden die beiden Sänger von Kuszenow am Flügel. Neben dem Schumann-Zyklus brachten die Künstler auch „Vier Duette op. 28“ von Johannes Brahms zu Gehör und dazu noch ausgewählte Lieder von Franz Schubert.

Die gebürtige Stuttgarterin Naidu studierte an der dortigen Musikhochschule und gehört nach etlichen Engagements an verschiedenen Opernhäusern heute zum Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Dort singt sie alle großen Mezzo-Rollen. An der Hochschule für Musik und Theater München studiert seit dem Jahr 2010 Virgil Mischok. Seine sängerischen Wurzeln hat der Bariton im Chorgesang. Erste Engagements führten ihn unter anderem nach Südafrika, wo er erst vor wenigen Monaten beim Cape Classic Festival 2012 zusammen mit Naidu und Kusnezow Liederabende und Konzerte gab. Boris Kusnezow erhielt schon als Fünfjähriger seinen ersten Klavierunterricht an der berühmten Moskauer Gnessin-Akademie und wurde schon mit etlichen Preisen ausgezeichnet.