Ingolstadt
Üben, üben, üben

Technisches Hilfswerk Ingolstadt probte zwei Tage lang den Ernstfall

24.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:38 Uhr

Schweres Gerät zur Bergung von Menschen gehört beim Technischen Hilfswerk zum Standardwerkzeug. Den Umgang damit lernten die Helfer kürzlich bei einem Zweitages-Lehrgang - Foto: oh

Ingolstadt (DK) Ohne Übung geht gar nichts. Die jährliche zweitägige Übung ist deshalb fester Bestandteil des Ausbildungsprogramms beim Technischen Hilfswerk Ingolstadt (THW). Diesmal trainierten die Helfer unterschiedliche Einsatzszenarien und absolvierten insgesamt 500 Ausbildungsstunden.

Zur Bewältigung schwerer Unglücke ist oft der Einsatz umfangreicher Rettungsgeräte und schweren Geräts erforderlich. Und gerade in solchen Situationen, unter dem Eindruck einer Katastrophe, müssen die Helfer ihre Ausstattung sicher beherrschen. Das funktioniert nur durch regelmäßiges Üben.

Das Ingolstädter THW veranstaltet daher, zusätzlich zu den rund 15 Ausbildungssamstagen pro Jahr, einmal jährlich eine Zweitages-Ausbildung. Warum diese nötig ist, verdeutlicht Pressesprecher Rainer Straszewski: „Um unsere schweren Rettungsgeräte in den Einsatz zu bringen beziehungsweise nach Übungsende wieder die Einsatzbereitschaft herzustellen, benötigen wir eine gewisse Zeit. Bei eintägigen Ausbildungen fehlt uns da einfach die Zeit, auch komplexe Einsatzszenarien zu üben. Da hilft es, wenn uns zwei Tage am Stück zu Verfügung stehen. Außerdem können wir so auch bei Dunkelheit üben – Unglücke kommen schließlich nicht nur tagsüber.“ In diesen zwei Ausbildungstagen werden die Helfer des sogenannten „Technisches Zugs“ mit unterschiedlichen Einsatzszenarien konfrontiert.

Heuer galt es etwa, einen „Verletzten“ mit unterschiedlichen technischen Hilfsmitteln von einer vier Meter hohen Plattform zu retten, mit dem Radlader einen behelfsmäßigen Weg zu errichten und einen 1,50 Meter tiefen Leitungsgraben auszuheben. Auch Boote kamen wieder zum Einsatz: die THW-Bootsführer trainierten auf der Donau unterschiedliche Fahrmanöver und die Gewässererkundung. Ferner stand der Bau zweier Bootsanleger auf dem Programm. Die Teilnehmer der aktuellen Grundausbildung nutzten die Gelegenheit, sich auf ihre in vier Wochen vorgesehene Abschlussprüfung vorzubereiten.

„Handwerkliches“ war jedoch nur einer der Ausbildungsschwerpunkte. Weiterer Fokus lag auf der Aus- und Weiterbildung der Führungskräfte. „Die Führung eines gesamten Technischen Zuges durch den Zugtrupp sowie die Führung und Anleitung der Helfer durch die Trupp- und Gruppenführer ist mindestens genauso wichtig wie die richtige Anwendung der Geräte und Rettungstechniken“, betont der THW-Pressesprecher.