Hilpoltstein
TV-Team verteilt Weihnachtsgeschenke

Hilpoltsteiner Tischtennisasse verlieren 4:6 beim FSV Mainz 05 und lassen wichtige Punkte liegen

15.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:18 Uhr

Rätselraten beim TV Hilpoltstein: An Arne Hölter ist es bei der Niederlage in Mainz sicherlich nicht gelegen. Die Nummer drei im Team gewann beide Einzel und steuerte damit im Alleingang die Hälfte aller Punkte bei - Foto: R. Münch

Hilpoltstein (HK) Verkrampfungen, Grippe und schwache Nerven, dazu reihenweise vergebene Matchbälle: Im Fall des TV Hilpoltstein ist gestern alles zusam-mengekommen. Am Ende stand im letzten Spiel des Jahres in der 2. Tischtennis-Bundesliga Süd des-halb eine ganz bittere 4:6-Niederlage beim FSV Mainz 05.

Nein, zum Singen und Lachen war den Hilpoltsteiner Tischten-nisassen in der Karnevalshoch-burg nicht zumute. Kein Wunder. Vielmehr hat die Niederla-ge den Burgstädtern die Laune gründlich verdorben. Aber kann ein einziges Spiel eine Jahresbi-lanz trüben? Ja, es kann. Und da-bei war 2013 das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. In der vergangenen Saison 2012/13 erreichte der TV mit 21:15 Zählern erstmals ein positives Punk-tekonto und auch die aktuellen 8:10 Zähler zum Ende der Vorrunde sind so schlecht nicht.

Sicher, es brauchte ein wenig, um sich an das ungeliebte Vierersystem zu gewöhnen, doch dann lieferte Hilpoltstein einige richtig gute Spiele ab. Allen voran das sensationelle 6:1 gegen den als Titelaspirant gehan-delten TTC Fortuna Passau, aber auch das 5:5 beim starken Neuling Bad Königshofen und das Unentschieden (nach einer 5:1-Führung) beim Ex-Meister ASV Grünwettersbach können sich sehen lassen. Alles in Ordnung, sollte man meinen. Wenn nicht die Qualifikation für die ab kom-mender Saison nur noch eingleisige 2. Bundesliga wäre, die wie ein Damoklesschwert über den Mannschaften hängt.

Eigentlich könnte das TV-Team fernab jeglicher Abstiegssorgen überwintern, doch in dieser Sai-son Jahr muss der Tabellensieb-te eben weiter zittern – nach der Niederlage wieder deutlich mehr. „Wir ringen um jeden Platz“, sagt TV-Teammanager Bernd Beringer. Das macht auch Sinn, denn es ist alles andere als vorprogrammiert, dass alle Teams ihr Startrecht auch wahrnehmen. Eine Qualifikation – quasi durch die Hintertür – ist keineswegs ausgeschlossen.

So stand Hilpoltstein in Mainz mächtig unter Zugzwang. „Dass es knapp werden würde, war uns von vornherein klar“, sagte Be-ringer und wusste um die Schwe-re der Aufgabe. Dabei verhieß die Aufstellung der Gastgeber sogar Gutes für die Gäste. Mainz musste nämlich auf seine etatmäßige Nummer zwei, den Ukrainer Stanislav Horshkov verzichten. Eigentlich eine Steilvor-lage für den TV Hilpoltstein, der auf dem Papier plötzlich der kla-re Favorit war.

Doch Papier ist bekanntlich geduldig. „Und Tischtennis ein Sport für Verrückte.“ (Beringer) Nachdem in den Doppeln die Punkte geteilt wurden, sollte TV-Spitzenspieler Alexander Flemming für die Führung der Franken sorgen. Doch es war nicht sein Tag. Flemming, der in der Form seines Lebens spielt, mutierte zur tragischen Figur. Grip-pegeschwächt musste er erst ge-gen den ins vordere Paarkreuz aufgerückte Thomas Mikutis ran. Der lettische Nationalspieler ist der einzige Defensivspieler der Liga. Gegen ihn zu spielen, kostet ungemein viel Kraft. Unangenehmer geht es kaum.

Und so kam es, wie es kommen musste. Im fünften Satz musste Flemming seiner Grippe Tribut zollen und ihm ging förmlich die Puste aus. Zu allem Überfluss musste er sich später auch noch seinem Trainingspartner, dem Chilenen Fe-lipe Olivares, in fünf Durchgän-gen beugen, nachdem er zuvor vier Matchbälle nicht hatte verwandeln können.

Die Partie war eine Art Blaupause für die Begegnung insgesamt. Zumal auch Dennis Dickhardt, sonst die Zuverlässigkeit in Person, völlig neben sich stand. Der Pilot wirkte angespannt und verkrampfte und zog gleich zwei Mal den Kürzern. Da halfen auch die couragierten Auftritte von Nico Christ und Arne Hölter, der als einziger sei-ne zwei Einzel gewann, nicht wei-ter. Es hat eben nicht sollen sein. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, zumal die tra-ditionell starke Rückrunde der Hilpoltsteiner Tischtennisasse erst noch bevorsteht.

FSV Mainz 05 - TV Hilpoltstein 6:4 – Mikutis/Bator - Hölter/Dickhardt 11:6, 6:11, 11:7, 11:9; Olivares/Christmann - Flemming/Christ 11:13, 4:11, 8:11; Oli-vares - Christ 7:11, 11:4, 11:8, 11:4; Mikutis - Flemming 8:11, 7:11, 11:7, 12:10, 11:4; Bator - Dickhardt 11:8, 3:11, 15:13, 7:11, 11:4; Christmann - Hölter 6:11, 6:11, 7:11; Olivares - Flemming 11:2, 4:11, 10:12, 16:14, 11:7; Mikutis - Christ 5:11, 2:11, 11:7, 6:11; Bator - Hölter 13:15, 12:10, 9:11, 4:11; Christmann - Dickhardt 11:7, 11:13, 8:11, 12:10, 11:9.