Hilpoltstein
TV-Reserve verliert prickelndes Verfolgerduell

Nach einem viereinhalb Stunden andauernden Match unterliegt Hilpoltstein dem TSV Windsbach mit 7:9 in Regionalliga

08.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:47 Uhr
Etwas Lehrgeld zahlen die Hilpoltsteiner Talente Sebastian Hegenberger (rechts) und Matthias Danzer im mittelfränkischen Duell gegen den TSV Windsbach. Während Danzer komplett leer ausgeht, holt Hegenberger immerhin einen 3:2-Sieg gegen Petr Husnik. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Die zahlreichen mittelfränkischen Tischtennisfans dürften ihr Kommen am Samstagabend nicht bereut haben: Denn in der Regionalliga, der vierthöchsten Spielklasse in Deutschland, lieferten sich die beiden mittelfränkischen Teams vom TV Hilpoltstein II und dem TSV Windsbach viereinhalb Stunden einen Kampf auf ansehnlichem Niveau.

 

Am Ende nahmen durchaus etwas überraschend die Gäste die Punkte mit aus der Stadthalle und siegten mit dem knappsten aller Ergebnisse - 9:7.

Zwar trennen beide Teams aktuell nur noch drei Zähler in der Tabelle, auf die Reihenfolge mit Hilpoltstein auf dem zweiten und Windsbach auf dem dritten Rang dürfte das Ergebnis in der Endabrechnung freilich keine große Auswirkung mehr haben, zumal Windsbach noch am Sonntag gegen Topteam Jena anzutreten hatte.

Dass beide Teams das mittelfränkische Duell dennoch unbedingt für sich entscheiden wollten, war allen Akteuren an anzumerken - auf den einen oder anderen Zuschauer wirkten die Gäste noch einen Tick bissiger als die Hausherren. Diese kamen dafür wie so häufig in dieser Spielzeit etwas besser aus den Starlöchern: Krcil/Hörmann machten mit dem tschechischen Duo Urbanek/Husnik kurzen Prozess wie auch die polnisch-tschechische TV-Kombination Kabacinski/Palkovsky mit Emter/Staudacher, die ihren Gegnern ganze zehn Punkte in drei Sätzen ließen. Als anschließend Frantisek Krcil seinem Landsmann Jan Urbanek beim 3:0 die Grenzen aufzeigte, wähnte sich Hilpoltstein auf einem guten Weg.

In der Folge sollten sich jedoch insbesondere drei Windsbacher Akteure in den Vordergrund spielen, die für die Burgherren einfach nicht zu besiegen waren: Der Südamerikaner Gaston Alto, einer der Big Five der Liga, erwies sich nicht nur eingangs zu stark für Hannes Hörmann, auch Routinier Krcil konnte im Topduell des Tages keinen Satzgewinn für sich verbuchen. In der Mitte hatte Tobias Ehret einen Sahnetag erwischt und seine bislang bestechende Rückrundenform eindrucksvoll unterstrichen: Die beiden Talente Sebastian Hegenberger und Matthias Danzer mühten sich zwar, einen Satzgewinn konnten die beiden jedoch ebenfalls nicht verzeichnen. Dass sich auch im hinteren Paarkreuz ein Windsbacher Akteur besonders hervortun würde, hatte allerdings so gar keiner erwartet - schließlich stellt man mit dem Duo Kabacinski/Palkovsky eigentlich das stärkste hintere Paarkreuz der Liga. Gegen Denis Emter, langjähriger Nürnberger im Trikot von Sparta Noris, gingen beide Hilpoltsteiner an ihre Grenzen, zogen jedoch überraschend beide in fünf knappen Sätzen den Kürzeren. So war es ein schwacher Trost für die beiden Routiniers, dass sie mit Andreas Staudacher erwartungsgemäß gar keine Mühen hatten.

Ähnliches galt vorne in den Duellen mit Jan Urbanek, der nach seiner Eingangs-Niederlage auch gegen Hannes Hörmann in einem engen Duell knapp mit 1:3 unterlegen war. Das beste Saisonspiel von Sebastian Hegenberger bescherte immerhin den einzigen Sieg in der Mitte: Gegen den früheren Hilpoltsteiner Petr Husnik steigerte sich der trainingsfleißige Nachwuchsspieler nach einem 1:2-Satzrückstand kontinuierlich und drehte das Duell etwas überraschend noch zu seinen Gunsten. Sein Paarkreuzkollege Matthias Danzer musste diesmal etwas Lehrgeld zahlen und kam nicht in die Nähe eines Satzgewinns.

Im Schlussdoppel stand das Spiel dann auf des Messers Schneide. Zunächst führten die prima harmonierenden Krcil/Hörmann in dem sehenswerten Duell gegen Alto/Ehret mit 2:1 Sätzen, verloren dann aber mehr und mehr den berühmten Faden und unterlagen noch mit 2:3 - Windsbach triumphierte auch dank seiner dreier Akteure in Topform etwas überraschend, aber nicht unverdient. Trotz der Niederlage ihres Teams bereute keiner der Zuschauer sein Kommen, hatten doch alle ein Tischtennisspektakel live miterlebt.

mu