Hilpoltstein
TV Hilpoltstein hofft auf Pokal-Coup

Mit zumindest einigen Fans im Rücken will der Zweitligist den Favoriten OE Bad Homburg ausschalten

01.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:29 Uhr
Auf die Überraschung hoffen Alexander Flemming und seine Kollegen an diesem Sonntag im Achtelfinale gegen Bad Homburg. Dass Flemming mit den Bad Homburgern mithalten kann, beweist er im Februar 2019. Im damaligen Heimspiel bringt er Rares Sipos eine Niederlage bei. Zum Trumpf für die Hilpoltsteiner könnten auch die Fans werden, die erstmals wieder zugelassen sind. −Foto: Enzmann (Archiv)

Hilpoltstein - Lange mussten sich die Tischtennisfans in Hilpoltstein und der Region gedulden, dafür dürfen sie sich nun auf einen echten Kracher freuen.

 

Wenn der Tischtennis-Zweitligist TV Hilpoltstein an diesem Sonntag im Achtelfinale des deutschen Pokalwettbewerbs auf den Erstligisten TTC OE Bad Homburg trifft, sind erstmals wieder Zuschauer in der Stadthalle zugelassen.

Bad Homburg war in der vergangenen Saison das überragende Team der 2. Bundesliga. Der letztjährige Meister hat sich nochmal erheblich verstärkt und bisher einen sehr guten Eindruck in der 1. Bundesliga hinterlassen. Mit dem vierfachen brasilianischen Meister und der Nummer 44 der Weltrangliste, Gustavo Tsuboi, ist den Homburgern ein echter Transfercoup gelungen. Tsuboi war bereits in den ersten beiden Spielen jeweils einmal erfolgreich. Zweiter Neuzugang ist der 20-jährige Maksim Grebnev aus Rumänien. Grebnev ist amtierender U21-Europameister im Doppel und Vize-Europmeister im Einzel. Dazu kommen die letztjährigen Homburger Spitzenspieler Lev Katsmann, Rares Sipos und Nils Hohmeier. So hat der kommende Hilpoltsteiner Gegner eine Auswahl an Spielern zusammen, die jeden Tischtennisfan mit der Zunge schnalzen lassen.

Abgesehen von Tsuboi sollte es aber dem Hilpoltsteiner Pokalschreck David Reitspies möglich sein, alle Bad Homburger erheblich in Bedrängnis zu bringen, sofern er am Sonntag überhaupt aufschlagen kann. Abteilungsleiter Robert Nachtrab arbeitet intensiv an der Einreise des Pragers. Tschechien ist seit 25. September Risikogebiet und die Regierung überlegt, den Notstand aufzurufen.

Insofern ist es für den TV Hilpoltstein gut, dass er außer Reitspies ausschließlich deutsche Spieler in seinen Reihen hat, doch auch bei Reitspies, der kürzlich heiratete, ist Nachtrab zuversichtlich. Viele deutsche Spieler haben die Bad Homburger zwar nicht im Kader, da sie aber an diesem Freitag ein Bundesligaspiel in Saarbrücken bestreiten, sind alle Spitzenspieler an Bord und schon länger in Deutschland.

Natürlich ruhen die Hilpoltsteiner Hoffnungen auf die Überraschung auch auf Mannschaftskapitän Alexander Flemming, der - wenn er einen Lauf hat - immer dazu in der Lage ist, für Sensationen und Jubelstürme in der Stadthalle zu sorgen. Flemming ist jedenfalls überzeugt: "Wir sind nicht chancenlos". Unterstützt werden Flemming und Reitspies von Dennis Dickhardt, Hermann Mühlbach und Talent Hannes Hörmann. Welche taktische Variante der TV bei der Aufstellung wählt, wer als weiterer Spieler noch zum Einsatz kommt und wer die Coaching-Aufgabe übernimmt, steht noch nicht fest.

Um ins Viertelfinale einzuziehen, bedarf es sicher eines Sahnestages und der Unterstützung der Fans, die erstmals seit März wieder Tischtennis in der Stadthalle verfolgen können. Dies selbstverständlich unter strenger Einhaltung des Sicherheits- und Hygienekonzeptes. Es gibt ausschließlich nummerierte Sitzplätze im Abstand von mindestens 1,5 Metern, zudem herrscht Maskenpflicht. Hallenöffnung ist bereits um 14 Uhr. Jeder Zuschauer wird bei Eintritt namentlich registriert. Von daher empfiehlt es sich, rechtzeitig zu kommen. Alternativ besteht weiterhin die Möglichkeit, Tickets vorab über www. tvhiptt. de und das Kontaktformular zu bestellen oder gleich die Solidaritätskarte über die Startseite der Homepage zu bestellen.

HK

Ulrich Eckert