Gerolsbach
Turniersieg ohne Gegentor

Neu-Trainer Mariusz Suszko mit Auftakt nach Maß beim BSV Berg im Gau

30.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:37 Uhr
Stolzer Turniersieger: das Team des BSV Berg im Gau. −Foto: FCG

Gerolsbach (rks) Das große Turnier des FC Gerolsbach anlässlich seines 60. Geburtstags ist am Samstagabend mit einer kleinen Überraschung zu Ende gegangen.

So mussten sich die heimischen Schwarzweißen mit Rang vier im Schlussklassement begnügen, während der Siegerpokal an den BSV Berg im Gau ging. Nicht minder unerwartet wurde der TSV Weilach starker Zweiter - unmittelbar vor dem BC Aresing. Für die beiden Teilnehmer, die nicht aus dem Altlandkreis Schrobenhausen kamen (TSV Schiltberg, FC Tandern) blieben schließlich nur die beiden letzten Positionen im Klassement übrig.

Nicht nur, dass die Berg im Gauer alle ihre drei Partien im Laufe des Wettbewerbs gewannen - sie bleiben hierbei zudem ohne Gegentreffer. So gab's zunächst im Rahmen der Gruppenphase zwei 1:0-Erfolge für den BSV - wobei Michael Pawlitschko per Elfmeter das "goldene Tor" gegen den FC Tandern erzielte (10.) und Jonas Müller dann gegen den BC Aresing gekonnt für die Entscheidung sorgte (17.). Im großen Finale ließen sich die Berg im Gauer endgültig nicht mehr stoppen - und überrollten den TSV Weilach in zweimal 20 Minuten Spielzeit mit 4:0. Christian Fröhlich (10.), Niklas Müller (14.), Johannes Heinrich (18.) sowie Neu-Spielertrainer Mariusz Suszko (35.) netzten dabei ein.

Der einstige Regional- und Bayernligaakteur hatte mit dem BSV zuvor erst eine Trainingseinheit absolviert. Umso glücklicher ist er jetzt über den nahezu perfekten Einstand beim Kreisklassisten. "Natürlich verleiht uns dieser Turniersieg viel Selbstvertrauen", ist der 32-Jährige überzeugt: "Dass noch längst nicht alle Abläufe bei uns stimmen, ist doch logisch. Aber die Formation, die wir in Gerolsbach ausprobierten, hat meine Vorgaben gut umgesetzt, ist kompakt gestanden und hat sich in defensiver Hinsicht gut verhalten. Vorne gelang es dann auch ein paar Mal, unsere Fähigkeiten auszuspielen - und deshalb durften wir am Ende eben dieses schöne Erfolgserlebnis bei diesem schönen Turnier mit guten Gegnern feiern. "

Auch der TSV Weilach hätte sich eigentlich über gelungene Auftritte in Gerolsbach freuen können - wenn da nicht all die Tragik rund um Philip Gadletz gewesen wäre. So zog sich der Spielertrainer der Grünweißen am Samstag mit großer Wahrscheinlichkeit erneut einen Kreuzbandriss zu - den mittlerweile dritten in seiner Karriere. Zumindest ein kleines bisschen Glück im riesigen Unglück: Diesmal erwischte es das linke Knie des 25-Jährigen, nachdem es die beiden Male zuvor das rechte gewesen war. Trotzdem droht ihm nun wieder eine mehrmonatige Zwangspause - mit Operation, Reha und allem, was dazugehört.

Das Malheur passierte ohne Fremdeinwirkung im ersten Weilacher Gruppenspiel gegen den TSV Schiltberg. Kurz zuvor hatte Gadletz mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand noch alles klar gemacht (35.). Außerdem waren Matthias Wollesack (18.) und Johannes Höß (30.) für die Grünweißen erfolgreich gewesen, das gegnerische Führungstor hatte der Ex-Sandizeller Patrik Zock erzielt (10.).

Da der gastgebende FC Gerolsbach den TSV Schiltberg "nur" mit 1:0 in die Knie zwang - danke eines Treffers durch Alexander Tyroller in der allerersten Minute - war dann klar: Im abschließenden Gruppenmatch würde den Weilachern schon ein Unentschieden gegen die Platzherren reichen, um ins große Finale einzuziehen. Und ja, ein solches schaffte der TSV mit einem 0:0 auch - trotz des vorherigen Schocks wegen Gadletz, trotz eines absoluten Minikaders und trotz einiger FCG-Großchancen im Laufe der Partie. TSV-Keeper Andreas Krammer parierte mehrere Male herausragend, der 26-Jährige rettete dadurch den Seinen die Null auf der richtigen Seite.

Also nichts mit einem Turniersieg des FCG auf eigenem Terrain. Die Schwarzweißen mussten sich stattdessen mit dem Spiel um Platz drei begnügen - gegen den BC Aresing, der sich in der anderen Gruppe durch einen 3:0-Erfolg gegen den FC Tandern (Tore durch Pavel Klauser, Simon Zach und Martin Schruf) die zweite Position gesichert hatte. Ja, wenigstens dieses Match wollten die Gerolsbacher unbedingt gewinnen - und nach zwei Toren durch Tyroller sowie Sebastian Limmer sah es auch hervorragend dafür aus. Dann allerdings stellte Aresings Neu-Spielertrainer David Ibraimovic einmal mehr seinen sensationellen Torrriecher unter Beweis, schnürte einen Doppelpack - und beförderte sein Team somit doch noch in ein Elfmeterschießen. In jenem zeigten sich die Schützen aus beiden Mannschaften sehr nervenstark - mit einer Ausnahme, nämlich FCG-Flügelflitzer Tyroller: Er jagte seinen Versuch fulminant über die Querlatte - folgerichtig ging der dritte Rang an den BCA.

Aber nicht nur für die Gerolsbacher Mannschaft lief am Samstag nicht alles nach Wunsch. Ihr bisheriger Goalgetter Roman Redl, der in der Sommerpause ja als Co-Spielertrainer zum TSV Schiltberg gewechselt war, hatte sich seinen ersten Auftritt im neuen Trikot gewiss auch einen Tick erfolgreicher gewünscht. Wenigstens blieb es ihm und seinem neuen Verein erspart, auf dem letzten Platz zu landen - dank eines Siegs gegen den FC Tandern reichte es immerhin zur fünften Stelle im Endklassement.

Aber grundsätzlich galt am Samstag sowieso: Der Spaß stand im Vordergrund, zu ernst wurden die Spiele zu diesem frühen Zeitpunkt der Saisonvorbereitung von niemandem genommen. "Wir erlebten ein schönes Pokalturnier, es war eine runde Sache", so das Fazit von Herbert Krobath, dem Fußballchef des FC Gerolsbach.