Turnhallenneubau: Massive Gründungsmaßnahmen nötig

22.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:56 Uhr

Vohburg (zoe) Schlechte Nachrichten musste Bürgermeister Martin Schmid dem Stadtrat verkünden: Nach der vom TÜV durchgeführten Baugrunduntersuchung für den geplanten Turnhallen-Neubau hätten die Proben ergeben, dass entweder ein kompletter Bodenaustausch oder erhebliche Gründungsmaßnahmen erforderlich sind.

Obwohl der Bodenaustausch mit Mehrkosten von etwa 255 000 Euro gegenüber etwa 270 000 Euro für eine Kombination aus Rammpfählen und einer Brunnengründung etwas teurer kommen wird, riet der Bürgermeister zur Gründung. Beim Bodenaustausch müssten etwa 10 000 Kubikmeter Erde gegen Kies ausgetauscht werden, was eine erhebliche Verkehrs- und Lärmbelästigung zur Folge hätte. Die Gründungsmaßnahmen verliefen dagegen zügig und seien die einfachste Lösung.

Werner Ludsteck (AV) wollte noch wissen, wie die Kosten ermittelt worden sind, da man im Vorfeld sogar von 400 000 Euro gehört habe. Martin Schmid meinte, dass es sich dabei um eine nicht sehr genaue Schätzung gehandelt habe und er dazu noch harte Verhandlungen mit dem Architekten geführt habe. Schließlich wurde der Vorschlag einstimmig genehmigt.

Gegen die Stimme von Josef Stangl (FW) wurde der Einbau einer Gasheizung beschlossen. Dieses Detail hatte man zurück gestellt, um Alternativen vom Ingenieurbüro Schiegerl durchrechnen zu lassen. Wie der Bürgermeister sagte, sei diese Rechnung eindeutig für einen Gasbrenner ausgefallen. Auf 15 Jahre gerechnet entstehen bei Gas nämlich etwa 269 000 Euro, bei einer Holz-Pellets-Heizung etwa 381 000 Euro und für Wärmepumpen etwa 551 000 Euro an Kosten. Eingerechnet wurden dabei die Abschreibung und Zinsen für eine Fremdfinanzierung sowie die Gas- und Holzpreise zum heutigen Stand. Trotz dieser erdrückenden Zahlen plädierte Josef Stangl (FW) für die Wärmepumpe als regenerative Energiequelle. Es sei natürlich schwer, zukünftige Preissteigerungen beim Gas zu prognostizieren, ob aber der jetzige günstige Preis noch lange Bestand haben werde, sei mehr als fraglich. Hier wiesen allerdings Herbert Auf dem Berge (FW) und Konrad Pflügl (CSU) darauf hin, dass zwei von vier der im Warmbad eingebauten Wärmepumpen schon defekt waren. Danach entwickelte sich noch eine ausführliche Diskussion über die Möglichkeiten von Fernwärme oder eines Blockheizkraftwerkes (BHKW). Es kristallisierte sich aber heraus, dass die Fernwärme wegen der Länge der Leitungen nicht möglich ist und ein BHKW nicht rentabel, da alle öffentlichen Heizungen derzeit relativ neu oder erneuert sind.

Konrad Pflügl fragte, ob der Einsatz von Solar-Technik geprüft worden ist. Hier antwortet Martin Schmid, dass dies technisch anscheinend nicht möglich sei, da ansonsten bestimmt ein Vorschlag vom beauftragten Ingenieurbüro gekommen wäre. Werner Ludsteck war mit der Berechnung unter Zugrundelegung einer 15-jährigen Nutzungsdauer der Technik nicht zufrieden, wollte wissen, wie das Ganze bei angenommenen 30 Jahren aussehen würde und wollte eine Vertagung. Hier versprach Martin Schmid noch einmal nachzuhaken. Nachdem der Bürgermeister an die Stadträte appellierte, doch aufs Geld zu schauen und gleichzeitig versprach, bei neuen Erkenntnissen das Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen, wurde die Anschaffung der Gas-Heizung beschlossen. Zum Schluss gab der Bürgermeister noch bekannt, dass die Zuschusszusage über einer Million Euro mit gleichzeitiger Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn für die neue Turnhalle eingetroffen ist. Er habe dies absichtlich erst nach der Abstimmung gesagt, um keine falschen Begehrlichkeiten zu wecken.