Nürnberg
Tunnelanschlag zwischen Gebersdorf und Großreuth

Erweiterung des Nürnberger U-Bahn-Netzes im Südwesten soll bis Ende 2025 fertig sein - Tunnelpatin Anke König

10.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:47 Uhr
Feierlicher Tunnelanschlag mit Tunnelpatin Anke König. −Foto: Bögl

Nürnberg - Mit dem Tunnelanschlag am Freitag haben in Nürnberg die unterirdischen Arbeiten für die U3 zwischen den künftigen Bahnhöfen Gebersdorf und Großreuth bei Schweinau begonnen.

 

Bei der Tunnelanschlagsfeier mit Oberbürgermeister Marcus König, Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sowie Adrian Diaconu als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Hochtief/Bögl fuhr OB-Gattin und Tunnelpatin Anke König den Tunnel nach der kirchlichen Segnung mit einer Fräse an.

Mit dem symbolischen Akt ist eine weitere wichtige Bauphase eingeläutet worden, nachdem im April die Rohbauarbeiten für den Abschnitt zwischen Gebersdorf und dem fast fertigen U-Bahnhof Großreuth bei Schweinau mit anschließender Wende- und Abstellanlage begonnen hatten.

Der Tunnel zwischen Gebersdorf und Kleinreuth bei Schweinau besteht aus zwei Einzelröhren mit einer Länge von je rund 585 Metern. Er wird teils in offener und teils in bergmännischer Bauweise erstellt, zudem unterquert er die Südwesttangente sowie den Main-Donau-Kanal und wird unter dem gewerblich genutzten Gebiet an der Diebacher Straße geführt. Bei der Unterquerung des Kanals wird ein Abstand zwischen der Kanalsohle und der Außenkante des Tunnels von circa neun Metern eingehalten.

Das zweigleisige Tunnelbauwerk zwischen Kleinreuth bei Schweinau und dem U-Bahnhof Großreuth hat eine Länge von rund 356 Metern. Es unterquert die DB-Güterzugstrecke zwischen Nürnberg Rangierbahnhof und Fürth Güterbahnhof mit einem Abstand von circa sechs Metern und schließt an das bestehende Tunnelbauwerk des U-Bahnhofs Großreuth bei Schweinau an.

Der circa 158 Meter lange Bahnhof Gebersdorf wird in offener Bauweise erstellt, ebenso die angrenzende Abstell- und Wendeanlage sowie der Betriebshof und ein Teil des Tunnels Richtung Kleinreuth bei Schweinau. Zum Schutz der Anwohner vor Baulärm wird als erstes eine Lärmschutzwand errichtet.

Für den gesamten Bauabschnitt müssen rund 163000 Kubikmeter Aushub in den offenen Baugruben und circa 62500 Kubikmeter beim Tunnelvortrieb ausgehoben oder ausgebrochen werden. Für die Tunnelsicherung werden circa 26600 Kubikmeter Spritzbeton verwendet. Für die Bauwerke werden rund 54000 Kubikmeter Beton und etwa 6410 Tonnen Baustahl benötigt.

Nach dem Innenausbau der Tunnel und Bahnhöfe und anschließender Oberflächenwiederherstellung ist die Inbetriebnahme des neuen Streckenabschnitts für Ende 2025 vorgesehen. Die Gesamtkosten betragen netto rund 138 Millionen Euro und werden von Bund und Land mit rund 93 Millionen Euro gefördert.

Sowohl die Arbeiten in den offenen Bereichen der Baugrube als auch in den unterirdischen Tunnelstrecken sind nicht ohne negative Einflüsse auf Anlieger, Geschäftsleute sowie Verkehrsteilnehmende. Das Planungs- und Baureferat hofft daher auch künftig "auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Betroffenen".

HK