Eichstätt
"Tür steht für jeden offen"

Neue Verantwortliche stellten sich bei Jahresversammlung der Freunde des Jura-Museums vor

26.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:52 Uhr
Die neue Museumsleitung stellte sich dem Vorstand auf der Versammlung noch einmal vor: (von links) Regens Michael Wohner, stellvertretender Vorsitzender Helmut Tischlinger, Zweite Kassenwartin Waltraud Hofer, Vorsitzender Gerhard Ruf, Museumsleiterin Christina Ifrim, Geschäftsführerin des Fördervereins, Sonja Hornung, Schriftführerin Eva-Maria Scheder sowie die Geschäftsführerin des Jura-Museums Eichstätt, Stephanie Armer. Nicht im Bild ist Kassenwartin Helga Hufnagel. −Foto: Scheder

Eichstätt - Mit Spannung haben die Mitglieder des Fördervereins die Jahresversammlung im Gasthof Trompete erwartet: Bekanntlich wurde das Jura-Museum Eichstätt Ende 2018 geschlossen, da das Bischöfliche Priesterseminar die Trägerschaft abgegeben hatte.

 

Nach langer Suche eines neuen Trägers für das Jura-Museum konnte dieses am 9. Januar endlich wieder eröffnet und für den Publikumsverkehr zugänglich gemacht werden. Bei der Versammlung stellten sich die neuen Verantwortlichen vor.

Die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt übernahm im Juli 2019 die Trägerschaft für das weltweit renommierte Naturkundemuseum in Eichstätt. Vorsitzender Gerhard Ruf bedankte sich bei Professor Alexander Nützel, der leider aufgrund einer Dienstreise nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, für seinen großen Einsatz als Interimsleiter des Jura-Museums von September bis Januar. So hab er etwa maßgeblich dazu beigetragen, dass die vereinseigene Jahreszeitschrift "Archaeopteryx" im Jahr 2020 in größerem Umfang als sonst wieder rechtzeitig nach einem Jahr Pause herausgegeben werden kann.

Im Anschluss begrüßte die neue Museumsleiterin Christina Ifrim die Mitglieder des Fördervereins und stellte ihren Forschungsschwerpunkt kurz vor. Sie forsche seit 2002 an Plattenkalken in Mexiko, deren Entstehung große Unterschiede zu den Solnhofener Plattenkalken aufweise. Sie lud alle Mitglieder ein, mit Wünschen, Fragen und Anregungen zum Museum jederzeit an sie heranzutreten, ihre Tür stehe für jeden offen: "Kommen Sie ins Museum. "

Anschließend stellte sich Stephanie Armer, die neue Geschäftsführerin des Jura-Museums, vor und regte die Mitglieder ihrerseits an, sie jederzeit bei einem Anliegen anzusprechen "Sie kennen das Museum besser als ich. " Stephanie Armer ist Historikerin, hat die vergangenen sechs Jahre am Germanischen Nationalmuseum gearbeitet und war dort als Kuratorin für die Ausstellung "Luther, Kolumbus und die Folgen" verantwortlich.

Dann ging Armer auf die im März beginnenden, rund drei Jahre dauernden, umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der Willibaldsburg ein. In Folge werden ab März vor der Burg keine Parkplätze mehr zur Verfügung stehen. Es bleiben lediglich zwei Behindertenparkplätze bestehen. Eine Lösung für das Personal sowie für die Besucher der Abendveranstaltungen wurde bereits gefunden. Die Museumsbesucher müssen jedoch vor allem auf öffentliche Parkplätze im Stadtgebiet zurückgreifen. Inwieweit hier noch andere Lösungen gefunden werden können, muss bald geklärt werden. Im Hintergrund werden dazu bereits erste Gespräche geführt. In der anschließenden Diskussion in der Versammlung wurde schnell klar, dass hier die Stadt und alle Beteiligten gefordert sind, Möglichkeiten zu finden, um das Museum während der drei Jahre und darüber hinaus besser an die Stadt anzubinden.

Zum Schluss der Sitzung gab es aus der Versammlung ein großes Lob für das neue und umfangreiche Veranstaltungsprogramm des Jura-Museums. Die neuen Programmflyer liegen im Museum und vielen Geschäften in Eichstätt sowie in der Touristinfo aus. In einem in Arbeit befindlichen neuen Flyer über das Jura-Museum soll der Förderverein vorgestellt werden. Eine Mitgliedschaft habe viele Vorteile, vom freien Eintritt mit Begleitperson in das Museum über eine kostenlose Ausgabe der Jahreszeitschrift "Archaeopteryx" bis hin zum facettenreichen Jahresprogramm mit wissenschaftlichen Vorträgen sowie Exkursionen, die auch mal einen Blick hinter die Kulissen erlauben. Anschließend ließ Helmut Tischlinger den Abend mit einer amüsanten Präsentation der drei Exkursionen des Fördervereins 2018 und 2019 ausklingen. Die Exkursion des Jahres 2018 ging nach Bamberg in das Naturkundemuseum. Die rund 40-köpfige Gruppe wurde durch das Museum geführt. Vom Vogelsaal des Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal (1810) über Quastenflosser bis zu Schildkröten aus den Plattenkalken von Wattendorf war viel zu sehen. Nachmittags ging es in den nichtöffentlichen Steinbruch von Wattendorf, in dem die Exkursionsteilnehmer selbst nach Fossilien suchen durften. So wurde ein seltsames, nicht ganz ernst gemeintes, "neuartiges Schlangenfossil" entdeckt, was die zuhörenden Mitglieder sichtlich amüsierte.

Bei der ersten Exkursion 2019 fuhr der Förderverein nach Stuttgart ins Naturkundemuseum. Günter Schweigert führte durch die Ausstellungen. Dabei durfte die Gruppe einen Blick hinter die Kulissen in das gut gefüllte Magazin des Museums werfen.

Eine Selbstfahrerexkursion führte den Verein im September 2019 nach Marching in einen Steinbruch mit 150 Millionen Jahre alten Korallenkalken, die mittels Seilsägen in großen Blöcken abgebaut und verarbeitet werden. Sie sind unter dem Handelsnamen Drosselfels-Korallenkalk bekannt. Helmut Tischlinger beschloss den Abend mit einem Hinweis auf das Programm 2020. Weitere Informationen über eine Mitgliedschaft zur Förderung des Jura-Museums finden Interessierte unter www. jura-museum. de. Eine Teilnahme an den Veranstaltungen des Fördervereins ist selbstverständlich offen für alle Bürger.

EK