Trump zahlt Lehrgeld

Kommentar

14.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Michael Flynn wohl ist seinem Rausschmiss zuvorgekommen. Nur vier Wochen nach seinem Amtsantritt muss sich Donald Trump einen neuen Nationalen Sicherheitsberater suchen.

Die Pechsträhne des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten hält an. Der mächtigste Mann der Welt zahlt Lehrgeld. Er dürfte künftig genauer abwägen, mit wem er sich umgibt und wen er in seinen inneren Zirkel lässt. Der Ex-General Flynn war letztlich keine gute Wahl.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Nato-Partner können froh sein, dass Trump so viele Ex-Militärs in seine Mannschaft geholt hat. Sie sind es schließlich, die den Wert der Allianz zu schätzen wissen. Heißsporn Flynn war eine Ausnahme. Sein Telefonat mit dem russischen Botschafter über die von Barack Obama verhängten Sanktionen war dumm. Noch dümmer war, Vizepräsident Mike Pence falsch über das Gespräch zu informieren. Flynns Schicksal wird eine Mahnung für andere in Trumps Administration sein.

Nun ergibt sich die Chance, einen Nachfolger zu benennen, welcher der Aufgabe besser gewachsen ist. Ex-CIA-Chef David Petraeus ist im Gespräch. Flynn indes dürfte nicht der Letzte in Trumps Umfeld sein, der seinen Schreibtisch räumen muss. Über Machtkämpfe im Weißen Haus wird berichtet. Darüber, dass der Präsident auch mit dem Herrn der "alternativen Fakten", mit Sprecher Sean Spicer, unzufrieden ist. Auch sein Abgang wäre alles andere als betrüblich.