Straubing
Trotz Rasern und Dränglern: Weniger Verkehrsverstöße

02.06.2021 | Stand 10.06.2021, 3:33 Uhr
Ein Polizist hält eine Polizeikelle in die Höhe. −Foto: Jonas Güttler/dpa/Symbolbild

Weniger Verkehr hat im Corona-Jahr 2020 auch für weniger registrierte Verkehrsverstöße gesorgt. Besonders zwei Gruppen halten die Zahlen trotzdem hoch.

Zu schnell, zu nah, zu ungeduldig: Raser und Drängler haben auch im Corona-Jahr 2020 für zahlreiche Verstöße im bayerischen Straßenverkehr gesorgt. Mehr als 2,3 Millionen Verwarnungen und Bußgeldbescheide wurden laut der Jahresstatistik des Bayerischen Polizeiverwaltungsamts (PVA) vom Mittwoch insgesamt registriert.

Das sind weniger als noch im Vorjahr - 2019 waren es gut 2,7 Millionen gewesen. Aber: „Von einem grundlegenden Einstellungswandel, sich mehr an Verkehrsregeln zu halten, können wir leider nicht ausgehen“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Hauptgrund für die gesunkenen Zahlen sei das geringere Verkehrsaufkommen, etwa durch vermehrtes Homeoffice.

Zu hohe Geschwindigkeiten und zu geringe Sicherheitsabstände bleiben trotzdem gefährlich. Insgesamt verzeichnete das PVA 2020 etwa eine Million Geschwindigkeitsverstöße (Vorjahr: 1,1 Millionen). „Diese sind immer noch die Hauptunfallursache für tödliche Verkehrsunfälle“, hieß es in der Mitteilung.

Trauriger Spitzenreiter war im vergangenen Jahr ein Autofahrer bei Kempten. Der 43-Jährige fuhr bei erlaubten 100 Kilometern pro Stunde laut Polizei mit über 220 Stundenkilometern über eine Bundesstraße.

Wie der 43-Jährige mussten 2020 über 70.000 weitere Verkehrsteilnehmer im Freistaat ihren Führerschein abgeben - die meisten von ihnen waren zu schnell unterwegs.

Doch nicht nur Raser riskierten im vergangenen Jahr im Straßenverkehr viel. 15 Prozent der Fahrverbote in Bayern gingen 2020 auf das Konto von Dränglern: In knapp 75.000 Fällen maß die Polizei zu geringe Abstände (Vorjahr: 100.000). Gut 20 Prozent der Fahrverbote wurden aufgrund von Alkohol und Drogen erteilt.

© dpa-infocom, dpa:210602-99-832960/3

Mitteilung des Bayerischen Polizeiverwaltungsamts

dpa