Nürnberg
Trotz „Heiligenstatus“: Schleusener bleibt großes FCN-Rätsel

22.01.2021 | Stand 30.01.2021, 3:33 Uhr
Der Nürnberger Fabian Schleusener verdeckt sich sein Gesicht. −Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Mit einem Tor hat sich Fabian Schleusener für ewig in die Herzen der Nürnberger Fans geschossen. Aber der Offensivspieler zündet auch in dieser Saison nicht. Gegen Hannover muss der „Club“ punkten.

Fabian Schleusener ist beim „Club“ ein Rätsel, auch für den neuen Trainer Robert Klauß. Der Offensivspieler genießt bei den Fans des 1. FC Nürnberg seit seinem umjubelten Rettungstor in allerletzter Sekunde im Relegationsrückspiel gegen den FC Ingolstadt im Sommer „Heiligenstatus“, wie Klauß weiß. Aber dauerhaft zündet der 29 Jahre alte Schleusener auch in dieser Saison nicht im Trikot der Nürnberger, die nach drei sieglosen Partien 2021 an diesem Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Hannover 96 einen Heimerfolg herbeisehnen.

Vielleicht sticht der in dieser Saison nach 15 Einsätzen immer noch torlose Schleusener zum Hinrundenabschluss ja als Joker. „Ihm fehlt das Erfolgserlebnis“, glaubt Klauß, der „Schleuse“ viel Fleiß im Training und im Spiel bescheinigt. Bewährungschancen gewährt der Trainer dem Offensivspieler, der sich 2019 lange Zeit mit den Nachwirkungen eines Schienbeinbruchs herumplagte, immer wieder. „Der Schleuse kriegt aber nicht Einsatzzeiten, weil er das Relegationstor geschossen hat“, bemerkte Klauß.

Der Trainer gibt dem Teamspieler Schleusener einen Ratschlag: „Ihm würde es gut tun, wenn er egoistischer wäre.“ Statt Pass auf den Nebenmann, sollte er häufiger selbst den Abschluss suchen. „Als Offensivspieler musst du auch mal egoistischer und verfressen sein.“

Schleuseners Einsatzchancen gegen Hannover steigen dadurch, dass neben Adam Zrelak (Kniereizung) der so schmerzlich vermisste Felix Lohkemper weiter ausfällt. „Ja, er ist wichtig. Er fehlt uns“, sagte Klauß zu Lohkemper, der in dieser Saison nach elf Einsätzen auf die sehr gute Quote von vier Treffern und fünf Torvorlagen kommt.

Lohkempers Adduktorenprobleme schwellen einfach nicht so ab, dass er den Wettkampfbetrieb wieder aufnehmen könnte. „Wir tasten uns da ran“, berichtete Klauß, der auch in der Causa Lohkemper inzwischen rätselt: „Es ist eine komplexe Sache. Wodurch kommt der Zug auf die Muskulatur?“

Nach drei sieglosen Partien im neuen Jahr soll gegen Hannover der Ergebnistrend umgekehrt werden. „Wir werden nicht in Hektik und Panik verfallen, weil wir gegen Bochum verloren haben“, sagte Klauß betont gelassen. Vor dem 1:3 beim VfL hatte es ein 0:2 in Heidenheim und anschließend ein durchaus beachtliches 1:1 gegen den HSV gegeben.

Der „Club“ liegt noch sechs Punkte vor der Abstiegszone. Klauß' Ziel gegen Hannover ist es, „zu punkten“. Die Niedersachsen hinken ihrem Saisonziel Aufstieg weit hinterher. „Die wollen da oben hin“, sagte Klauß, der den Gästen „wellenförmige Leistungen“ bescheinigt.

Viel hängt für ihn davon ab, Hannovers offensive Schlüsselspieler zu stoppen: Genki Haraguchi und Marvin Ducksch. „Wenn man diese beiden in den Griff bekommt, kann man ihnen viel nehmen“, glaubt Klauß.

© dpa-infocom, dpa:210122-99-131712/3

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dpa