Ernsgaden
Trotz Austrittswelle Vertrauen ins Führungsteam

SVE-Chef Detlef Meier nimmt vor seiner Wiederwahl Stellung zu den Querelen der vergangenen Monate

22.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:35 Uhr

Die wiedergewählte Führungsriege des SV Ernsgaden: Zweite Kassier Rainer Buchhart (von links), Schriftführer Jürgen Kund, Vorsitzender Detlef Meier, Zweite Schriftführerin Claudia Marx, Kassierin Erika Schwenderling und Zweite Vorsitzender Johann Kellerer - Foto: Huber

Ernsgaden (hg) Nach einem turbulenten Vereinsjahr scheint das „SVE-Schiff“ wieder in ruhigere Gewässer zu fahren. In der jüngsten Mitgliederversammlung richtete die Vereinsführung – trotz der vielen Austritte und Querelen – den Blick nach vorne und warb bei den 51 anwesenden Mitgliedern um Unterstützung für ihre Arbeit.

Bei den Wahlen wurden dann alle Ämter wie bisher besetzt.

So erhielt Detlef Meier bei zwei Gegenstimmen für ein weiteres Jahr das Vertrauen als Vorsitzender, ihm zur Seite steht – bei zwei Enthaltungen – wieder Johann Kellerer. Hauptkassierin bleibt Erika Schwenderling (Stellvertreter Rainer Buchhart), Schriftführer Jürgen Kund (Stellvertreterin Claudia Marx). Die Kasse prüfen wie bisher Felix Amann und Hans Selinger.

In seinem Rechenschaftsbericht nahm Meier nochmals ausführlich Stellung zu den Vorgängen, die zu viel Unruhe und Streit im Verein geführt hatten. So seien die Unregelmäßigkeiten in der Sponsorenkasse der Fußballer entstanden, weil durch einen früheren Abteilungsleiter Spieler bezahlt wurden, was der SVE-Führung nicht bekannt war. Diese und weitere Transaktionen seien bis heute „nicht nachvollziehbar und teilweise nicht belegbar“. Ob die geflossenen Gelder – dem Vernehmen nach soll es sich um einen stattlichen Betrag handeln – nachgefordert werden und wie in dieser Angelegenheit weiter verfahren wird, kam in der Versammlung nicht zur Sprache. Die klare Regelung für die Verwendung dieser Gelder wurde jedenfalls missachtet, so der Vorsitzende. Der „Hauptverein“ habe diese Vorgehensweise zu keiner Zeit genehmigt, mit ihrem Verhalten habe die Abteilung finanzielle Defizite verursacht.

Auch bei den Vorgängen um die Tennisabteilung habe er vorrangig die „Interessen des Vereins vertreten“, erklärte Meier. „So zogen wir auch hier die Reißleine, da die Abteilung in die roten Zahlen zu rutschen begann.“ Nach Meinungsunterschieden über die weitere Förderung des Tennis im SVE sei die komplette Abteilungsführung zurückgetreten, was eine große Austrittswelle von Mitgliedern zur Folge hatte. So ist die Mitgliederzahl innerhalb eines Jahres von 786 auf 702 gesunken. Meier kündigte eine „Wiederbelebung“ der Abteilung unter seiner kommissarischen Führung an.

Nicht zur Ruhe kommt der SVE auch in Sachen Wirtewechsel: Hier stehen bei einem Gerichtstermin im März aus einem Pachtvertrag über 10 000 Euro an Forderungen an den früheren Vereinswirt zur Verhandlung. Auch hier werde die Vereinsführung von ihrer „harten Linie“ nicht abweichen, betonte Meier.

Fast zur Nebensache gerieten in der SVE-Führung dabei die umfangreichen Aktivitäten wie die Crush-Ice-Night, das Watt-Turnier, die Dorfmeisterschaft und die Aktivitäten im Fasching. Wie Meier weiter ausführte, bleibt der Zaun am östlichen Vereinsgelände erhalten und wird nicht neu gebaut. Das „große Thema Dachsanierung“ werde heuer in Planung gehen.

Wie aus dem Kassenbericht von Kassierin Erika Schwenderling hervorging, sind die Rücklagen des Vereins um rund 4000 Euro auf stattliche 34 000 Euro angewachsen. Dieses Ergebnis wurde durch Sparmaßnahmen erzielt – und trotz der rückläufigen Einnahmen aus der Crush-Ice-Night, die aufgrund strenger rechtlicher Auflagen nicht mehr veranstaltet wird.

Bürgermeister Karl Huber (CSU) würdigte in seinem Grußwort die Leistungen der Vereinsführung, der Funktionäre und der Übungsleiter. Er sprach aber auch seinen Dank und sein Lob für die gute Nachwuchsarbeit in der Abteilung Tennis an „Motivator“ Peter Panak aus. Für ihn, so Huber, sei es „schwer hinzunehmen, dass jetzt viele Eltern ihre Tennis spielenden Kinder nach Manching fahren müssen, damit diese ihrem Sport nachgehen können“. Er hoffte, „dass sich die Wogen glätten und man zur Normalität zurückkehrt“. Gerade die demografische Entwicklung erfordere es, sich intensiv um den Nachwuchs zu kümmern (Artikel zu den Berichten der Abteilungsleiter folgt).