Ingolstadt
Triathlon Ingolstadt: Im Windschatten von Titelsponsor Audi

Radstrecke führt in die Innenstadt

21.02.2022 | Stand 20.04.2022, 3:35 Uhr
Neues Logo: Ein grünes Blatt mit den drei stilisierten Triathlon-Disziplinen präsentieren Reinhard Büchl (von der gleichnamigen Ingolstädter Firma, von links), die Triathlon-Veranstalter Renate Weber und Gerhard Budy sowie Ute Röding von Audi. −Foto: Eggebrecht

Ingolstadt - Mit dem verstärkten Engagement von Autobauer Audi und der Entsorgungsfirma Büchl will der Ingolstädter Triathlon weiter die Schanzer Innenstadt erobern.

 

Im Windschatten des Vordermanns darf man auf den längeren Triathlon-Strecken nicht radeln, sonst schreiten die Kampfrichter ein, doch wenn es um die wirtschaftliche Unterstützung eines Triathlons geht, ist das Windschattenfahren eine andere Sache. Und so ist es nur zu verständlich, dass sich Gerhard Budy und seine Frau Renate Weber extrem über die beiden Partner freuen, in deren Sog sie nun mit dem Ingolstädter Triathlon weiter an Tempo aufnehmen können: zwei neue, große Namenssponsoren, die schon ab der 12. Ausgabe der Sportgroßveranstaltung am 29. Mai dieses Jahres noch prägender mitwirken werden.

Der größte Arbeitgeber der Region tritt dabei sogar als Titelsponsor auf, was die Ausweitung seines Engagements beim "Audi Triathlon Ingolstadt" für jedermann ersichtlich macht - und den Triathlonorganisatoren erstens Planungssicherheit und zweitens mehr Spielraum für die eigenen Ziele gibt. Die liegen zweifellos in der Ingolstädter Innenstadt, wohin "Mr. Triathlon" Gerhard Budy die rund 2800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer führen will (zumindest auf den längeren Renndistanzen), wenn sein Triathlon heuer - nach den corona-bedingten Einschränkungen in den Vorjahren - wieder mit der vollen Auslastung ausgetragen werden kann. Schon im vergangenen Jahr startete die Transformation vom Event am Baggersee mit Ausfahrt ins Umland zum City-Triathlon, als die Laufstrecke durch Klenzepark und Innenstadt führte.

 

Heuer soll neben der Laufschleife auch die Radstrecke hinzukommen, auf der unter anderem die 1150 Teilnehmer der komplett ausgebuchten Mitteldistanz (80 Kilometer auf dem Rad) die Deutschen Meister ermitteln und auf einem Abschnitt die Neuburger Straße stadteinwärts, die Friedhofstraße (am MTV Ingolstadt vorbei) mit dem städtischen Wahrzeichen Kreuztor, die Jahnstraße (Sportbad) und die gesamte Schlosslände an der Donau erobern werden. "Die Vision City-Triathlon wird endlich Wirklichkeit", schwärmt Budy.

Die Stoßrichtung Innenstadt kommt nicht nur im Ingolstädter Rathaus inzwischen gut an, wo OB Christian Scharpf der Schirmherr der Veranstaltung ist. Auch bei seinem langjährigen Hauptsponsor Audi stieß Budy damit offenkundig auf offene Ohren. Zur Bekanntgabe des ausgeweiteten Engagements lässt sich sogar Audi-Chef Matthias Duesmann zitieren: "Sport ist für mich die schönste Art, sich mit sich selbst und anderen zu messen." Der Ingolstädter Triathlon habe immer mehr an Bedeutung gewonnen und ziehe immer mehr Menschen in die Region: Audi wolle die Veranstaltung weiter "stärken", so der Vorstandsvorsitzende.

 

Auch an seinen anderen Produktionsstandorten (weltweit) ist der Autobauer bei "Highlight-Events", wie er sie nennt, ein großer Unterstützer - auf Triathlonebene etwa beim Rennen in Heilbronn, das unweit von Neckarsulm "powered by Audi" ist.

Dieses Label übernimmt in Ingolstadt ab sofort die alteingesessene Firma Büchl - auch schon von Beginn an Triathlon-Unterstützer -, die nun im Titel "powered" und mit Audi sowie Budy/Weber als Entsorgungs- und Recycling-Spezialist vor allem auf das Thema Nachhaltigkeit setzt; Schritt für Schritt. "Das soll natürlich kein ,Greenwashing' werden", sagt Firmenchef Reiner Büchl über die Pläne. Man wolle dauerhaft etwas bewegen und verfolge zusammen zunächst einen Drei-Jahres-Plan. CO2-Kompensation ist ein Schlagwort für diesen Zeitraum, ausschließlich mit Maßnahmen vor Ort. Die große Leitlinie geben Büchl und Budy vor: Der Triathlon solle "keine Spuren hinterlassen, sondern bleibende Eindrücke" bei allen Beteiligten.

 

Dazu werden im Feld der 2800 natürlich viele Audianer gehören, aber auch zum Beispiel Teams der Profikicker des FC Ingolstadt und Eishockeycracks des ERC Ingolstadt, die auch vom Autobauer unterstützt werden. Ob sie in den Genuss kommen, hinter einem Audi e-tron als rein elektrisches "Führungsfahrzeug" zu radeln oder laufen, ist dabei freilich fraglich. Gerade auf der Mitteldistanz wird wegen der Deutschen Meisterschaft für Elite und Altersklassen ein erlesenes Feld erwartet. Vorjahrssieger und Läufer-Ass Simon Huckestein aus Hessen hatte auch schon seine Rückkehr für eine mögliche Titelverteidigung angekündigt.

Auf der Olympischen Distanz und Sprintdistanz sind im Gegensatz zum Meisterschaftsfeld noch einige Startplätze frei, bei den Staffeln ebenso. Die Anmeldezahlen gut drei Monate vor seinem Sportfest stimmen Organisator Budy aber "recht optimistisch", dass auch hier wie in früheren Jahren das Prädikat "ausgebucht" verteilt werden kann.

Die Ideen gehen den Veranstaltern eh nicht aus. Am Ingolstädter Rathausplatz soll ein Stimmungsnest (mit Leinwand für Livebilder von der Strecke) entstehen, daneben auf der Schutterstraße eine freie Inlineskatingstrecke für jedermann. Beim "Ladys Run" können alle Interessierten am Samstag eine Runde um den Baggersee drehen und schon ins Triathlon-Ziel einlaufen. Zusammengefasst: Im Windschatten von Audi und Büchl kommt nun sogar richtig Rückenwind auf.

reh