Vohburg
"Treppe" für Nasen und Barben

02.10.2012 | Stand 03.12.2020, 1:00 Uhr

Vohburg (DK) Das Projekt ist ziemlich einmalig in der Region und nimmt allmählich Gestalt an: Max Müller investiert in die Zukunft und will in seiner Mühle am Ortsrand von Vohburg wieder Strom erzeugen.

Nachdem in einem ersten Schritt das Wehr am Zufluss geschlossen worden war, konnte das Wasser abfließen und die Turbine ausgebaut werden (DK berichtete).

Mittlerweile haben Müller und die von ihm beauftragte Firma das Bett des Bachs, der später einmal mit seinem Wasser die Turbine antreiben soll, neu betoniert. Auch das Turbinenhaus wurde wieder auf den neuesten Stand gebracht. Eine gewisse Wassermenge fließt jetzt von einem Arm der Ilm über eine Flutmulde, vereinigt sich später mit dem Wellenbach und wird dann zur Kleinen Donau. Im späteren Betrieb wird die Flutmulde weitgehend austrocknen.

Das augenfälligste Projekt ist derzeit das Ausbaggern der Fischtreppe, das wie das Anhäufen von Erde am Uferbereich und der Transport der Flusssteine natürlich Maschinen übernehmen. „Wir sind hier an einer Schnittstelle“, sagt Müller. Denn die Ilm ist in diesem Abschnitt nicht nur ziemlich fischreich. Die Fischtreppe dient der Ökologie und sorgt dafür, dass das Gewässer für Nasen, Barben und andere Fische bis nach Geisenfeld durchlässig wird. Mit ihrem Seitenlinienorgan „erkennen“ die Tiere, welchem Weg sie zu folgen haben und umgehen so die Turbine.

Ein berechnetes Gefälle von nicht mehr als zwei Prozent bietet die Gewähr, dass die Fische später einmal ihre „Treppe“ auch annehmen und die Fließgeschwindigkeit stimmt. Die Wassertiefe wird übrigens nicht mehr als 20 Zentimeter betragen.