Trauernden und Sterbenden Trost gespendet

23.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:19 Uhr

Für ihre Verdienste um die Hospizarbeit werden die Hilpoltsteinerin Ingrid Gerstner (Mitte) und zwei weitere Frauen von Staatssekretärin Melanie Huml (rechts) und Thomas Binsack ausgezeichnet. - Foto: kx

Hilpoltstein (HK) Ingrid Gerstner, die Vorsitzende des Hospizvereins Hilpoltstein-Roth, ist für zehn Jahre Engagement in der fränkischen Hospizarbeit mit dem Förderpreis der Enno-Wunderlich-Stiftung ausgezeichnet worden.

Ihr und zwei weiteren Preisträgern überreichten Melanie Huml, die Staatssekretärin im Familienministerium, und Thomas Binsack, der Vorsitzende der Bayerischen Stiftung Hospiz, die Auszeichnung, die mit insgesamt 5000 Euro dotiert ist.

Markante Zeitabschnitte

In der Laudatio würdigte Binsack die Verdienste Gerstners und ging auf mehrere, markante Zeitabschnitte in ihrem Leben ein: Ingrid Gerstner wurde 1948 geboren und bereits als junges Mädchen durch den frühen Tod ihres Bruders mit dem Sterben konfrontiert. In ihrem späteren Beruf als Altenpflegerin habe sie das Thema nicht mehr losgelassen und maßgeblich geprägt. Im März 1998 wurde auf Initiative Gerstners der Hospizverein Hilpolstein-Roth gegründet, deren Vorsitzende sie bis heute ist.

Fünf Jahre befand sich das Büro des Vereins in ihrer Wohnung und fünf Jahre lang war sie allein verantwortlich für die Leitung der Hospizhelfergruppe und die gesamte Einsatzplanung. Bis heute ist sie ehrenamtliche Hospizhelferin.

Durch viele Fort- und Weiterbildungen erlangte Gerstner das Rüstzeug für ihre ehrenamtliche Arbeit in der Organisation und im Umgang mit schwer kranken und trauernden Menschen. "Durch ihre kompetente Öffentlichkeitsarbeit und ein umfangreiches Kurs- und Vortragsangebot" sei es ihr gelungen, so Binsack, die Hospizarbeit bei Laien und Fachkräften transparent zu machen.

Ihre Kontakte zu den verschiedenen Einrichtungen wie Pflegeheimen, Sozialstationen, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden haben zur Verankerung der Hospizidee über die Grenzen des Landkreises Roth beigetragen.

Begleitung Kranker

Durch ihre sehr gute Beziehung zur Kreisklinik Roth und ihrem Mitwirken beim Aufbau der klinikeigenen Palliativstation, wurden die Voraussetzung einer kontinuierlichen Begleitung schwer kranker Menschen durch den Hospizverein geschaffen.