Thalmässing
Trauer um Zickler

02.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:53 Uhr

Thalmässing (al) Diese Nachricht hat in Thalmässing große Betroffenheit ausgelöst: Nach langer und schwerer Krankheit ist am Mittwoch im Alter von 66 Jahren Wilhelm „Heimo“ Zickler gestorben. Der gebürtige Berliner, der 1971 nach Thalmässing strafversetzt worden war, weil der junge Lehrer als „roter Revoluzzer“ in Ungnade gefallen war, lebte sich an seiner neuen Wirkungsstätte rasch ein.

Bereits 1972 wurde er für die SPD in den Marktgemeinderat gewählt. Diesem Gremium gehörte er immerhin 36 Jahre lang an. Von 1990 bis 2002 war Zickler zudem stellvertretender Bürgermeister. Als einer der ersten Preisträger hat Wilhelm Zickler 1998 das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten erhalten. 1990 wurde ihm die Kommunale Dankurkunde verliehen, 2010 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze.

„Mit Wilhelm Zickler verliert die Kommune einen Menschen, der sich selbstlos für die Gemeinde eingesetzt hat“, würdigt Bürgermeister Georg Küttinger dessen Engagement. „Er war ein Freund.“ So wie Georg Küttinger haben Hunderte von Thalmässingern beim „Heimo“ das Musik machen gelernt. „Was ich als Kapellmeister kann, habe ich von ihm gelernt“, sagt Küttinger. Mit unerschöpflicher Geduld hat Zickler Kinder und Jugendliche an die Musik herangeführt. 1976 hat er die Jugendkapelle Thalmässing Sound gegründet, 1985 Heimos Jazzband.

„Er war ein streitbarer Genosse, und er hat sich nicht verbiegen lassen“, sagt Ursula Klobe über Wilhelm Zickler, der insgesamt drei Jahre auch den Ortsverein geleitet hat. „Er war immer ganz nah dran und hat Politik von unten gemacht.“ Zickler habe immer viele Aspekte mit einbezogen, „auch auf humoristische Art“. Thalmässing sei für ihn zur Heimat geworden.

Wilhelm Zickler hinterlässt eine Frau und vier Kinder.