Ernsgaden (kog) Die Ernsgadener Katholiken trauern um ihren langjährigen Ortspfarrer Stefan Schulz. Der Geistliche, der die Pfarrei sowie die Filialkirche Westenhausen 37 Jahre lang betreut hatte, starb am vergangenen Freitag im Alter von 77 Jahren.
Stefan Schulz hatte die Pfarrei Ernsgaden im September 1971 übernommen. In seine Amtszeit, die im Juli 2008 endete, fielen die Innen- und Außenrestaurierung der Kirche, die Sanierung des Pfarrhofes und der Orgel sowie die Friedhofserweiterung. Für seine Verdienste – auch um den Aufbau sozialer Strukturen im Ort – wurde der Seelsorger 2002 mit der Ernsgadener Bürgermedaille ausgezeichnet. 1997 wurde er zudem zum Dekan ernannt – ein Amt, das er bis 2001 bekleidete.
Geboren wurde Stefan Schulz 1933 im ostpreußischem Emsland. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten er und seine Familie die Heimat verlassen und nach Westen fliehen, wo die Familie zwei Jahre lang in einem Internierungslager verbrachte. Bereits dort reifte im Alter von zwölf Jahren sein Entschluss heran, Priester zu werden – ein Wunsch, der sich mit seiner Priesterweihe am 29. Juni 1960 erfüllte.
Seine ersten Jahre als Seelsorger verbrachte Stefan Schulz als Kaplan in Pilsting und Roding, von September 1967 bis zum Sommer 1971 war er Präfekt am bischöflichen Seminar Obermünster in Regensburg, ehe er schließlich in Ernsgaden die Nachfolge von Pfarrer Xaver Triebwetter übernahm.
Nach 37-jährigem Wirken, im Juli 2008, wurde Pfarrer Schulz in Ernsgaden im Rahmen einer großen Feier verabschiedet. Er habe hier nicht nur einen "hervorragenden priesterlichen Dienst" geleistet, betonte Bürgermeister Karl Huber damals, sondern als gebürtiger Ostpreuße "schnell eine Zugang zur bayerischen Seele gefunden". Seit August 2008 weilte Pfarrer Schulz als Ruhestandsgeistlicher im Marienheim in Straubing.
Für den Verstorbenen wird heute um 18 Uhr in Ernsgaden ein Sterberosenkranz gebetet. Das Requiem mit anschließender Beerdigung findet morgen um 14 Uhr ebenfalls in Ernsgaden statt.
