Fiegenstall
Traktoren für Georgien

Diözesanausschuss der Katholischen Landvolkbewegung hilft Glaubensgeschwistern im Osten

25.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Thomas Schneider berichtet im KLB-Diözesanausschuss über seine Fahrt nach Georgien, die auch ins Kloster Gelati, das zum Weltkulturerbe gehört, führte. - Foto: Leykamm

Fiegenstall (HK) Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Eichstätt engagiert sich im Senegal wie in Georgien. Im eigenen Land stoßen die landwirtschaftlichen Studienfahrten auf großes Interesse, 2017 wird ganz im Zeichen des 600. Geburtstags des Mystikers Nikolaus von Flüe stehen.

Nun traf sich der KLB-Diözesanausschuss in Fiegenstall zur Herbsttagung. Zur Einstimmung sorgte ein Gottesdienst, dem sich ein bewegender Vortrag von Erzpriester Andreas Thiermeyer im Bildungshaus der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) anschloss. Der Diözesanbeauftragte für Migrantenseelsorge rief unter anderem dazu auf, sich auch für die Christen im Orient zu engagieren.

Eine Steilvorlage für KLB-Vorsitzenden Thomas Schneider und seinen Mitstreiter Herbert Bauernfeind, die sich im August für gut eine Woche genau dorthin aufgemacht hatten, um ein Hilfsprojekt zu starten. Aus Georgien hatte die Landvolkbewegung ein Hilferuf der Glaubensgeschwister ereilt. Dort fehlt es an Strom und fließendem Wasser. Ein rühriger Bischof will hier Abhilfe schaffen und die Infrastruktur auf Vordermann bringen.

Ein klassischer Fall von Hilfe zur Selbsthilfe und so signalisierte man aus dem fernen Deutschland Unterstützung. Jeweils 15 000 Euro stellten die KLB und die Diözese zur Verfügung, damit in Georgien drei Traktoren und Landmaschinen angeschafft werden können. Gemeinsam mit dem dortigen Bischof wurden Bauernfeind und Schneider bei ihrer Suche fündig. Die Kooperation soll zudem in Zukunft fortgesetzt werden, lautete ein Grundsatzbeschluss der Tagung.

Hilfe zur Selbsthilfe leistet die KLB auch im Senegal. Dort wurde ein Alphabetisierungsprojekt für Frauen erfolgreich abgeschlossen. 1000 von ihnen befähigte man zum Erlernen eines Berufes und somit dazu, selbst Geld für den Lebensunterhalt erwirtschaften zu können. Das Projekt startet nun in eine zweite Runde, diesmal mit 2000 Frauen. Hier könne man sich einer guten Förderquote von 1:3 erfreuen. "Jeder eigene Euro, den wir in das Projekt stecken, wird vervierfacht", sagte KLB-Referent Michael Schmidpeter.

Diese eigenen Euros stammen vor allem aus den "Minibrot"-Aktionen der Pfarreien. Dabei werden vornehmlich von der KLJB die selbst gebackenen kleinen Laibe nach Gottesdiensten gegen eine Spende an die Gläubigen verteilt. Der Erlös kommt guten Zwecken wie dem Senegalprojekt zugute. Heuer kamen in der Diözese über 5000 Euro zusammen, in den letzten zehn Jahren insgesamt 66 600.

Die nächstjährige Veranstaltungen der Katholischen Landvolkbewegung haben einen eindeutigen Schwerpunkt: den 600. ‹ŒGeburtstag des Mystiker Nikolaus von Flüe, dem Nationalheiligen der Schweiz. Dorthin führen 2017 zahlreiche Wallfahrten, einmal geht es auch nach München und einmal in den Raum Köln zu Heiligtümern des "Bruder Klaus", wie er auch genannt wird. Eine weitere Wallfahrt führt nach Großhöbing zum Bildstock "Bruder Klaus und Dorothee." Die Nachtwallfahrt von Eichstätt nach Inching darf im Programm auch nicht fehlen.

Die landwirtschaftliche Studienfahrt hat 2017 das Tierwohl im Blick. Über die letztjährige Reise referierte Organisator Simon Strobel. Sie führte auf zwei Touren mit über 130 Personen in die Regionen um Regensburg und Straubing. Es wurde ein Bioobstbauer besucht sowie ein Betrieb, der nach Millioneninvestitionen einen großen Discounter mit Kartoffeln und Zwiebeln versorgt. Ein Besuch in Aiterhofen bei den Franziskanerinnen bot Einblicke in eine Paramentenstickerei, in der auch alte Vereinsfahnen in mühevoller Arbeit restauriert werden.