Sinsheim
Trainer Nagelsmann als Retter

Hoffenheim steht kurz vor dem Klassenerhalt Interesse an Danilo

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Sinsheim (DK) Eingeplant war er bei 1899 Hoffenheim eigentlich erst ab kommender Saison. Auch dann wäre Julian Nagelsmann der jüngste Cheftrainer in der bisherigen Bundesliga-Geschichte geworden. Doch als Vorgänger Huub Stevens plötzlich krank wurde, musste der 28-Jährige schon Anfang Februar ran.

Den Frühstart absolvierte Nagelsmann mit erstaunlichem Erfolg.

Auf dem letzten Tabellenplatz hatte er die Kraichgauer übernommen. Für viele stand die leblos wirkende Mannschaft schon als Absteiger fest, ehe das Trainertalent dem Klub neues Leben einhauchte. In seinen inzwischen elf Partien sammelte Nagelsmann 20 Punkte und führte die TSG auf Rang 14. Statt vom Abstieg redet man inzwischen davon, wann nun der Klassenerhalt endgültig erreicht sein wird. Einen Sieg gegen den FC Ingolstadt am Samstag vorausgesetzt, könnte dies bei entsprechenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen schon am Wochenende der Fall sein.

"Wenn wir drei Punkte holen, ist es relativ egal, was die anderen machen", sagt Nagelsmann, der im Übrigen nicht davon ausgeht, dass die Gäste aus Oberbayern aufgrund der Diskussion um Trainer Ralph Hasenhüttl nachlassen könnten. "Viele Leute haben mich angesprochen, dass man dieses Spiel locker gewinnen könnte. Da steuere ich gegen", stellt der Trainer klar.

Dabei glaubt Nagelsmann trotz des jüngsten Rückschlags in Mönchengladbach (1:3) an ein stabiles Nervenkostüm seiner Profis. "Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft anfängt zu zittern. Der Druck war immer gleich", sagte er.

Dabei erscheint logisch, dass ein schnelle Entscheidung gerade in Bezug auf die Kaderplanung für die nächste Saison helfen würde. In der abgelaufenen Woche vermeldete der "Kicker", dass das Interesse am Ingolstädter Linksverteidiger Danilo weiterhin vorhanden sei. Der Vertrag des Brasilianers, um den sich die Hoffenheimer schon in der Winterpause bemüht hatten, läuft nach der Saison aus. Danilo wäre somit ablösefrei. Sollte sein lädierter und operierter Zeh bis dahin wieder hergestellt sein, scheint die Verpflichtung durchaus möglich.

Doch so weit ist es noch nicht, schließlich muss erst der Klassenerhalt her. Mit Heimspielen gegen Ingolstadt und Schalke 04 (14. Mai) und der Auswärtspartie bei Absteiger Hannover 96 (7. Mai) sieht das Restprogramm für 1899 machbar aus. "Sollten wir vier Punkte holen, sieht es sehr gut aus, dass wir in der Liga bleiben", sagt Nagelsmann.

Verzichten müssen die Kraichgauer am Samstag auf den Südkoreaner Jin-Su Kim (muskuläre Probleme) sowie auf Fabian Schär und Steven Zuber. Die beiden Schweizer prallten im Training zusammen, für Zuber ist die Saison beendet.