Ingolstadt (DK) Das Cinestar hat jetzt einen neuen Geschäftsführer: Der 33-jährige Stephan Götz folgt Jan Dörge, der Bereichsleiter in Kassel wird. Götz, Kinoenthusiast seit frühester Kindheit, hat schon von 2004 bis 2006 im Ingolstädter Cinestar gearbeitet.
Den Nachmittag, da er in eine andere Dimension vorstieß, wird er niemals vergessen. Es war 1984 in seiner Heimatstadt Amberg. Stephan Götz, sieben Jahre alt, sah seinen ersten Film im Kino. Eine Cousine hatte ihn mitgenommen – "Schneewittchen und die sieben Zwerge". Was für ein Erlebnis. "Das Licht ging aus, der Film startete, und ich dachte nur noch: Das passiert alles allein für mich! – und dann war’s um mich geschehen. Denn Kino ist einfach ein Tor in eine andere Welt."
Und Götz, heute 33, wandelte immer hin und her. Als Student jobbte er ständig in Kinos. Später, als Redakteur einer Zeitung in Sulzbach, schielte er oft auf seine Traumbranche. Als das neue Ingolstädter Cinestar 2004 einen Assistenten des Geschäftsführers mit Erfahrung in Öffentlichkeitsarbeit suchte, bewarb sich Götz ohne groß zu überlegen. Zwei Jahre lang half er Jan Dörge, das Filmtheater aufzubauen. Danach wurde er Leiter des Cinestar in Villingen-Schwenningen. Jetzt also kehrt er zurück. "Ich habe schon ein wenig das Gefühl, nach Hause zu kommen", erzählte der neue Geschäftsführer gestern.
Die Messlatte liegt hoch: Das Ingolstädter Haus sei das dritterfolgreichste Kino in ganz Bayern, berichtet der Cinestar-Bereichsleiter Karl-Heinz Oehl. "Nur das Cinecitta in Nürnberg und das Mathäser in München sind noch stärker."
Doch Götz bleibt gelassen. Er wird weiter das Prinzip pflegen, das Haus auch für Nischenkultur und "kleinere Filme" zu öffnen. "Es müssen nicht immer nur große Blockbuster sein. Die Leute wollen einfach gute Geschichten erzählt bekommen."
Seine Lieblingsgeschichte ist "Der Herr der Ringe". Er hat jeden der drei Teile "zwölf bis 14 mal gesehen". Mindestens.
