Beilngries
Touristikchef mit politischen Ambitionen

Christoph Raithel versichert: Der Wahlkampf wird keine Auswirkungen auf seine Arbeit in Beilngries haben

07.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:18 Uhr
Dass er gerne vor Publikum spricht, hat Christoph Raithel (l.) nicht nur beim Zwiebelmarkt mit FCI-Profi Sonny Kittel gezeigt. 2020 möchte er Hilpoltsteiner Bürgermeister werden. −Foto: F. Rieger (Archiv)

Beilngries (rgf) Die DK-Nachricht hat sich am Mittwoch in Beilngries erwartungsgemäß zum Stadtgespräch entwickelt: Touristikchef Christoph Raithel möchte 2020 zum Hilpoltsteiner Bürgermeister gewählt werden (wir berichteten).

Der Tenor unter den Beilngriesern war gestern recht eindeutig - man fände es schade, wenn Raithel die Altmühlstadt in eineinhalb Jahren schon wieder verlassen würde.

Das sieht auch Bürgermeister Alexander Anetsberger so, wie er auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt. Mit Raithels Arbeit als Leiter des Touristikbüros seit dessen Amtsantritt vor gut zwei Jahren sei er sehr zufrieden. Aus diesem Grund habe er Raithel folgende Botschaft mit in den Wahlkampf gegeben: Er wünsche ihm einerseits natürlich Erfolg. Andererseits könne er aber sehr gut damit leben, wenn Raithel auch nach der Kommunalwahl im Jahr 2020 seinen beruflichen Mittelpunkt in Beilngries haben sollte.

Zweifellos werde er bis dahin Augen und Ohren offen halten, falls sich irgendwo ein potenzieller Nachfolgekandidat auftut, so Anetsberger. Sollte Raithel tatsächlich zum Hilpoltsteiner Bürgermeister gewählt werden, würde sich aber auf jeden Fall eine mehrwöchige Phase ohne Touristikchef ergeben. Die Stelle müsste ausgeschrieben werden, zweigleisig könne man keinesfalls fahren, so Anetsberger. Und er betont auch, dass Raithel im Falle einer Wahlniederlage auf alle Fälle in Beilngries weitermachen könne. "Ich bin nicht persönlich beleidigt. Herr Raithel hat mir seine Pläne offen und frühzeitig mitgeteilt, das ist alles sauber gelaufen. " Und Anetsberger hat vor der Wahl 2014 schließlich den selben Weg an seiner Arbeitsstelle gewählt.

Zu seiner eigenen Zukunftsplanung gibt der Beilngrieser Rathauschef in diesem Zusammenhang auf DK-Nachfrage eine recht eindeutige Antwort. Er werde kein künstliches Geheimnis um eine erneute Kandidatur heraufbeschwören, er strebe auf jeden Fall eine weitere Amtszeit an. Das hatte Anetsberger bereits vor knapp zwei Jahren im DK-Interview in Aussicht gestellt. Sollte die Wahl gut für ihn ausgehen, würde ihn ein gleichzeitiger Wahlerfolg Raithels also ganz persönlich vor Herausforderungen stellen, zumal Anetsberger sich eigentlich eine langjährige Lösung für den Posten des Touristikchefs gewünscht hatte. Viele Konjunktive, die erst in eineinhalb Jahren klarer zu formulieren sein werden.

Bis dahin soll im Beilngrieser Touristikbüro alles seinen gewohnten Gang gehen, wie Raithel gestern auf Nachfrage des DONAUKURIER versicherte. Er nehme den Wahlkampf sehr ernst, weil er sich durchaus Chancen ausrechne. In den kommenden zehn bis zwölf Monaten werde sein Werben um den Chefsessel im Hilpoltsteiner Rathaus aber auf die Freizeit beschränkt sein. Für die heiße Phase Anfang 2020 werde er sicher Urlaub und Überstunden ansparen, um sich dann mit ganzer Kraft in den Wahlkampf hineinzuknien. Sollte es dennoch nicht klappen mit einem Wahlsieg, werde er ohne Zweifel weiterhin gerne in Beilngries arbeiten, betont Raithel. Seine Kandidatur sei "keinesfalls eine Entscheidung gegen Beilngries", sondern für ein reizvolles politisches Amt. Besonders gefreut habe es ihn, dass einige der ersten privaten Nachrichten nach Bekanntwerden seiner politischen Ambitionen aus Beilngries gekommen sind.