Tourismus kennt keine Grenzen

18.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:07 Uhr

Den grenzenlosen Tourismus auf den Weg gebracht: VHS-Leiter Herbert Unnasch und Tourismusreferentin Susanne Wagner mit Prof. Harald Pechlaner und Assistentin Monika Bachinger (von rechts) beim Strategiegespräch. - Foto: upd

Eichstätt (upd) Eine grenzübergreifende touristische Destination im bayerisch-tschechischen Gebiet ist das Ziel des von der EU geförderten Projektes "Touristisches Destinationsmanagement Bayerischer Wald – Sumava", das der Lehrstuhl Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) bis 2011 wissenschaftlich begleiten wird.

Das Vorhaben wird vorangetrieben von der Volkshochschule Regen sowie dem Touristischen Servicecenter ArberLand (TSC).

Neue Wahrnehmung

Gäste der Region aus unterschiedlichen Nationen nehmen die Räume beidseitig der Staatsgrenzen zwar noch als zwei unterschiedliche Teile, aber zunehmend als einheitlichen Bewegungs- und Attraktionsraum wahr. Dieser neuen Wahrnehmung gilt es mit einem entsprechenden Qualitätsniveau beiderseits der Grenze Rechnung zu tragen. "Es ist eine einmalige Chance, für die gesamte grenzüberschreitende Region ein professionelles Destinationsmanagement entwickeln zu können", sagt Prof. Harald Pechlaner, der Inhaber des Lehrstuhls Tourismus.

Im Mittelpunkt wird zunächst die Fortführung des Projektes "Vernetzungsqualität aus Kundensicht" stehen, in dem es hauptsächlich um den Ausbau von Netzwerkkompetenzen bei Klein- und Mittelbetrieben der Destination geht. Nur wenn die touristischen Leistungen untereinander qualitativ kompatibel sind und ein gemeinsames Verständnis von Qualität beziehungsweise Zuverlässigkeit besteht, können Gäste dauerhaft an die Region gebunden werden. Ist dies erreicht, so steht in einem weiteren Schritt konsequent die Entwicklung von gemeinsamen neuen Produkten und Angeboten der gesamten, grenzüberschreitenden Region im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Die Tourismusreferentin des Landkreises Regen, Susanne Wagner, die auch das Touristische Servicecenter ArberLand leitet, ist sich sicher, dass "durch dieses groß angelegte Marketingprojekt das Interesse an grenzüberschreitenden Tourismusaktivitäten im ArberLand und in den benachbarten Bayerwald-Landkreisen spürbar steigen wird".

Erste Ergebnisse im Herbst

Ebenso wie nach Ansicht von VHS-Geschäftsleiter und Projektleiter Herbert Unnasch: "Es geht jetzt darum, den Projektverlauf aus der Vogelperspektive zu verfolgen und eine praxis- und wissenschaftlich fundierte Kommunikationsstrategie zu entwickeln", erklärt er. Einen ersten Zwischenbericht des Lehrstuhls und damit auch Handlungsempfehlungen wird es bereits im Herbst anlässlich eines Tourismustages geben. Für Frühjahr 2010 ist ein internationales Kompetenzforum Tourismus im ArberLand geplant, bei dem es vor allem um den gegenseitigen Erfahrungsaustausch sowie Best-practice-Beispiele europäischer Grenzregionen gehen soll.

Ziel des Projekts ist es, dass der derzeitige grenzüberschreitende Tourismus in der Region Bayerischer und Böhmischer Wald zukünftig ein Tourismus wird, der keine Grenzen mehr kennt, sondern für die Gäste homogene Erlebnisräume ermöglicht.