Roth
Tor zur Stadt soll attraktiver werden

Rother Stadtrat weist das Areal um den Bahnhof als Sanierungsgebiet aus

01.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:43 Uhr

Roth (HK) Mit großer Mehrheit hat der Rother Stadtrat das Umfeld des Rother Bahnhofs samt Gebäude, Bahnhofsstraße und Anton-Seitz-Weg sowie Parkplätzen und ehemaliger Mülldeponie um den Kiefernweg bis zum Westring als Sanierungsgebiet ausgewiesen.

Damit ist der Weg frei für die Entwicklung besonders geförderter Projekte. Es sollen laut Stadtbauamt vor allem die Defizite dieses Areals aufgearbeitet werden. "Der Bahnhof als Tor zur Stadt macht gegenwärtig keinen allzu schönen Eindruck", hieß es. "Wohin wollen wir grundsätzlich, was ist möglich und wie können wir das Gebiet über 25 Jahre hinweg weiterentwickeln", lauteten die Hauptfragen. Lediglich zwei Mitglieder der Grünen-Fraktion stimmten dagegen. Bürgermeister Ralph Edelhäußer will nun ein städtebauliches Entwicklungskonzept erstellen lassen.

Hauptbestandteile des Gebiets sind das Bahnhofsgebäude und die Parkplätze. Mittlerweile sei die Bahn AG sogar bereit, das Haus zu verkaufen, hieß es. Aufseiten der Stadt denke man über einen Erwerb nach. Da die Parkplätze schon heute nicht für die Berufspendler ausreichten, könnten dort Parkhäuser errichtet werden. Weiteren Überlegungen zufolge könnte der Anton-Seitz-Weg Richtung Gleise verlegt und der Zugang in den Talraum der Rednitz verbessert werden. Ferner könnte zwischen Hauptgleisstrang, Gredlbahnlinie, Anton-Seitz-Weg und Westring Wohnbebauung entstehen. Problem dort seien allerdings Altlasten der ehemaligen Mülldeponie, für die ein neues Gutachten erstellt werden müsste. Im Augenblick befinden sich dort eine Obdachloseneinrichtung, eine Flüchtlingsunterkunft und Wald.

Für SPD-Bürgermeisterkandidat Andreas Buckreus ist wichtig, an dieser Stelle sozialen Wohnungsbau anzustreben. Dazu schlug er vor, die Kooperation mit anderen Kommunen zu suchen oder eine Wohnungsbaugesellschaft zu gründen. Richard Radle, Stadtratsmitglied für die Grünen, bemerkte indes, dass städtische Wohnungen im Augenblick leerstehen. "Sie zu renovieren und auf dem Markt anzubieten, das wäre auch sozial", sagte Radle und fand es nicht so wichtig, "die Deponie zu bebauen". Radle und seine Fraktionskollegin Renate Schindler lehnten die Ausweisung als Sanierungsgebiet vor allem wegen der Einbeziehung des Rednitztals ab. Mit Blick auf die Verschwenkung des Anton-Seitz-Wegs gab Daniela von Schlenk (CSU) zu bedenken, dass die neu entstehende Straße breit genug sein müsse. "Man muss den Bahnhof gut erreichen können", lautete ihr Argument.

In diesen Rahmen passte auch ein Bericht des stellvertretenden Bürgermeisters Hans Raithel. Für den Fall einer Verlängerung der S-Bahn nach Hilpoltstein, was Thema eines Workshops in Nürnberg war, wären umfangreiche bauliche Maßnahmen entlang der Gredl-Strecke erforderlich. Bei dem Workshop habe man die Entwicklung bis zum Jahre 2030 beleuchtet. So könnte die Frequenz auf der Gredlstrecke künftig etwa 2000 Passagiere täglich betragen. Gegenwärtig sind es 800. Mittelfristig müsse eine Machbarkeitsstudie Aufschluss geben, ob das Projekt sinnvoll sei, erklärte Raithel.