Grasheim
Ton um Ton ein Genuss

Blaskapelle Karlshuld begeisterte mit ihrem Jahreskonzert in Grasheim rund 240 Zuhörer

29.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr
Die Karlshulder Blaskapelle hat etwa 35 aktive Mitglieder , rund 30 davon konnten am Jahreskonzert in Grasheim teilnehmen. Dass die Musiker Spaß am Spielen hatten, das sah und hörte man ihnen an. Die rund 240 Gäste waren so begeistert, dass sie gleich mehrere Zugaben einforderten - und natürlich auch bekamen. −Foto: Budke

Grasheim (SZ) Die Blaskapelle Karlshuld kann ihr Jahreskonzert als vollen Erfolg verbuchen: Die Darbietung kam bei den vielen Zuhörern - etwa 240 Personen waren am Samstag nach Grasheim gekommen - so gut an, dass die Kapelle auf den begeisterten Applaus hin sogar drei Zugaben spielen musste.

Wobei "musste" eigentlich nicht das richtige Wort ist, denn alle Musiker waren am Samstag mit offensichtlicher Begeisterung dabei. Dies erkannte man nicht nur an der Spielfreude der einzelnen Musiker, sondern auch daran, wie viel Einsatz gezeigt wurde, um an den wöchentlichen Proben teilzunehmen.

So erzählte Dirigent Christian Mattes bei der Vorstellung der Akteure, dass insgesamt etwa 266 Kilometer pro Woche einfache Strecke gefahren würden, um am Mittwoch bei der Probe dabei zu sein. So kämen zum Beispiel vier Mitglieder aus einem kleinen Dorf in der Gegend, das regelmäßig Musiker schicke - aus Schrobenhausen, fügte Mattes augenzwinkernd an.

Überhaupt war der ganze Abend von Humor und Leichtigkeit geprägt. Der Vorsitzende Ernst Hammer freute sich nach seinen Grußworten darüber, dass sich so viele Gäste von der Qualität der Blaskapelle überzeugen wollten und erklärte: "Ich bin mir fast sicher, wir werden Sie nicht enttäuschen." In der Tat hatte die Blaskapelle Karlshuld ein sehr mitreißendes, modernes Programm zusammengestellt: Als Einführungsstück spielte die Kapelle in Erinnerung an den im August verstorbenen, ehemaligen Dirigenten Hans Speth den "Bürgermeistermarsch". Später kamen "Salemonia" von Kurt Gräble und "The lion king" von Elton John zu Gehör.

"Alle Stücke, die wir heuer spielen", so Dirigent Mattes, "wurden im 20. oder 21. Jahrhundert komponiert." Toll für die Zuhörer war außerdem, dass zu allen Stücken ein Mitglied der Kapelle eine unterhaltsame Einführung präsentierte. Viele Lacher gab es etwa, als Schlagzeuger Alexander Prokop zum Stück "The typewriter", zu dem sich der Komponist Leroy Anderson durch das Klackern von Schreibmaschinen inspirieren lassen hatte, in die Rolle eines Büroangestellten schlüpfte und sich mit Thermoskanne und Brotzeit an einer alten Schreibmaschine niederließ. Nach diesem Auftritt sollte Prokop sich überlegen, ob er sich nicht im Ensemble einer Volksbühne engagieren möchte - Talent hätte er, denn seine Schreibkraftdarbietung war überaus überzeugend.

Dass Mattes als Dirigent nicht nur seine Truppe, sondern auch das Publikum im Griff hatte, bewies er bei dem Medley "Rock it": Zu Klängen von bekannten Rock'n'Roll-Hits wie "See you later alligator" und "Let's twist again" motivierte er alle Zuhörer zum Aufstehen und forderte sie zum Tanzen auf. So stand der ganze Saal klatschend in den Reihen und manch einer schwang begeistert die Hüften.

Die Begeisterung des Publikums lässt sich sicher auch mit der Spielfreude der Musiker erklären - man spürte einfach, wie gern die Musiker auf der Bühne sind und ihre Blasmusik präsentieren. So passte zum Abschluss - vor den erwähnten drei Zugaben - perfekt die Hommage von John Miles "Music" ins Programm. Dort heißt es im Text: "Music was my first love and will be my last" ("Musik war meine erste Liebe und wird meine letzte sein") und Dirigent Mattes betonte: "Die Blasmusik ist unser Leben."

Und weil die Kapelle ihre Spielfreude gerne an junge Menschen weitergeben möchte, findet am Samstag, 4. November, im Musikheim Karlshuld ein Infotag statt. Der dauert von 14 bis 16 Uhr und bietet Gelegenheit, Instrumente auszuprobieren und sich über den Unterricht zu informieren.