Pfaffenhofen
Tomatenbier und Trinkrekorde

17.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Pfaffenhofen (fas) Eine Liebeserklärung an das Bier hat Autor Andreas Hock in seinem neuen Werk "Ein Bier. Ein Buch" geschrieben, aus dem er in der Kreisbücherei Pfaffenhofen am Samstag vorlas. Hock freute sich über den familiären Rahmen der Veranstaltung, wenngleich er wohl offenkundig noch nie vor einem so kleinen Kreis gelesen hatte.

Hock ist Journalist und Bestsellerautor. Unter anderem mit seinem Buch "Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann" landete er einen Bestseller, der sich 34 Wochen auf der Spiegel-Liste fand.

In seinem neuen Buch hat er Fakten, Anekdoten, Rekorde und die berühmtesten Trinker zusammengetragen.

Gleich zu Beginn fasste er die oft verkannten Vorzüge des Bieres in einer einzigen These zusammen: "Ganz egal ob Pils, Altbier, Helles, Hefeweizen, Kölsch, Export, Lager, Craft Beer oder Doppelbock: Bier fördert die Lust bei Frauen, hat halb so viele Kalorien wie Orangensaft, ist gut für die Haut, schützt vor Diabetes und Nierensteinen, senkt Bluthochdruck und wirkt sich sogar positiv auf das Gehör aus. Was aber noch viel wichtiger ist: Es schmeckt so verdammt gut!" Man kann sich also mit Hilfe des Bieres nicht nur andere, sondern auch sich selbst schön trinken und für Hock ist es kein Wunder, dass rein statistisch gesehen jeder Deutsche 107 Liter davon pro Jahr trinkt.

Als er den Auftrag zu dem Buch vom Fischer-Verlag anlässlich des 500. Geburtstag des Reinheitsgebots aus dem Jahr 1516 bekam, habe er sich schon auf bierseelige Recherchearbeit auf Spesenkosten gefreut. Gestiegen sei in der Zeit allerdings mehr sein Kaffeekonsum.

Viele Geschichten rund um das Bier erzählt Hock in seinem Buch. So beispielsweise über einige Persönlichkeiten, die dem Bier zugetan waren: Schon Martin Luther postulierte: "Wer kein Bier hat, der hat nichts zu trinken!". Und Wilhelm Busch, der geistige Vater von Max und Moritz reimte gar: "Die erste Pflicht der Musensöhne ist, dass man sich ans Bier gewöhne!"

Andreas Hock gelang es, in etwas mehr als einer Stunde die wichtigsten und verrücktesten Fakten und Geschichten rund ums Bier zu vermitteln. So erfuhr der Zuhörer, warum ausgerechnet ein kleines Dorf in Franken die Welthauptstadt des Bieres ist und erhielt zahlreiche Informationen, etwa, dass es weltweit etwa 12 000 Biersorten mit etwa einer Million unterschiedlicher Geschmacksrichtungen gibt. So beispielsweise Schokoladenbier aus Belgien, Tomatenbier aus Japan oder Spuckebier aus Mexiko - zugegeben eine Sorte, deren Herstellung man hier nicht weiter vertiefen möchte.

Zum Schmunzeln und zum Nachdenken brachte er die Zuschauer mit der Anekdote über einen fränkischen Brauer, dessen eh schon veganes Bier sich in Berlin viel besser verkauft, seit er auf die Flaschen ein zusätzliches Etikett mit der Aufschrift "100 Prozent vegan" klebt.