Thalmässing
Titelverteidigung knapp verpasst

Schachtalent Christian Zimmer scheitert bei mittelfränkischer U10-Meisterschaft erst im Finale

05.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:52 Uhr
Frank Zimmer
Erst im Finale gestoppt: Das Thalmässinger Schachtalent Christian Zimmer (rechts) muss sich bei den mittelfränkischen Meisterschaften nur dem favorisierten Inder Abhiraaj Arora geschlagen geben. Doch auch der Vizemeistertitel ist für ihn ein toller Erfolg. −Foto: Zimmer

Thalmässing (HK) Christian Zimmer vom Schach-Club Heideck-Hilpoltstein ist bei der diesjährigen mittelfränkischen U10-Meisterschaft in Erlangen nur denkbar knapp gescheitert. Der Thalmässinger unterlag trotz herausragender Leistung im letzten, entscheidenden Spiel dem favorisierten Inder Abhiraaj Arora.

Ein kurzer Blick auf das Teilnehmerfeld zeigte schon, wie stark die Endrunde in diesem Jahr besetzt war. Die meisten Spieler finden sich auch in der bayerischen Rangliste ganz oben. Möglicherweise der Grund, warum manch schwächerer Spieler, obwohl qualifiziert, auf die Teilnahme verzichtete.

Die erste Runde bereitete dem neunjährigen Thalmässinger keine Schwierigkeiten. Bajaj Pranit vom SC Erlangen konnte nach gut einer Stunde zur Aufgabe gezwungen werden. Es sollte aber der einzige der wenigen schwächeren Gegner bleiben. Im zweiten Spiel traf Christian schon auf einen der Favoriten, Bayerns aktuelle Nummer zwei, Narek Gewondow von der SG Fürth. Die beiden Kontrahenten hatten großen Respekt voreinander, so dass in der positionell geführten Partie stets Gleichgewicht der Kräfte herrschte. Nach 31 Zügen einigte man sich auf Remis. In Runde drei wartete mit Vinzenz Schilay vom SK Neumarkt ein Gegner nominell etwa auf Augenhöhe. Doch wie schon im letzten Jahr hatte Christian das bessere Ende für sich. In einer flotten Angriffspartie fiel die Stellung seines Gegners ab dem 25 Zug sukzessive auseinander. Damit waren für Christian am ersten Wettkampftag ordentliche 2,5 Punkte eingefahren. Das bedeutete Rang drei mit Tuchfühlung zur Spitze.

In der vierten Runde zeigte Christian seine mit Abstand beste Leistung. Gegner war der erst kürzlich vom SV Lauf/Pegnitz zum übermächtigen SC Erlangen gewechselte Johannes Keck, der ebenfalls schon mehrere Großturniere gewonnen hatte. Nach kurzem Abtasten setzten beide Spieler auf maximales Risiko, so dass sich das Brett innerhalb nur weniger Züge in ein Flammenmeer verwandelte. Weiß (Johannes Keck) nahm per Bauernsturm den Königsflügel aufs Korn, während Schwarz das Zentrum und den Damenflügel zerstörte. Doch Christians Einfälle waren stets einen Tick schneller, gefährlicher und trickreicher, so dass sich die Waage schließlich zu seinen Gunsten neigte. Nach 58 Zügen war die Vorstellung vorbei: Weiß gab auf. Für viele war das die beste und schönste Partie des ganzen Turniers.

Damit kam es zum Endspiel gegen den punktgleichen Abhiraaj Arora (SC Erlangen), der aktuell zu den drei besten U10-Spielern Deutschlands zählt. Gegen ihn ist Christians Bilanz auch deutlich negativ (eins Sieg, vier Niederlagen). Auch an diesem Tag gelang dem Neunjährigen kein Zugriff auf die Partie, so dass der Titel 2019 verdient an den Erlanger ging.

Trotzdem dürfte das Gesamtergebnis für die Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft reichen, die heuer im vom 22. bis 26. April in Bad Kissingen stattfindet.

Frank Zimmer