Ingolstadt/Schernfeld (DK) Während Patrick Haller sich mit seinem Team auf Mallorca auf die kommende Straßensaison einstimmt, steht für die Schernfelderin Anna Knauer schon ein echter Höhepunkt auf dem Programm. In Paris wird sie bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft an den Start gehen.
Von 15. bis 24. Februar trifft sich das neuformierte Team Auto Eder Bayern zu einem Trainingslager auf Mallorca, um sich auf die neue Radsportsaison vorzubereiten. Der Ingolstädter Patrick Haller ist dieses Jahr der Kapitän der Nachwuchsmannschaft. Bereits im Vorjahr, als Neuling im Juniorenbereich, konnte Haller sowohl national als auch international mehrfach auf sich aufmerksam machen. Letztlich wurde der 17-Jährige sogar für die Weltmeisterschaft in Ponferrada (Spanien) nominiert.
Insgesamt sind aus der Mannschaft des Vorjahres neben Haller nur noch Florian Gindhart, Johannes Wittenbeck und Georg Zimmermann mit dabei. Alle anderen letztjährigen Mitglieder sind altersbedingt ausgeschieden, darunter auch der ehemalige Junioren-Weltmeister auf der Bahn, Manuel Porzner. Durch die vielen Wechsel habe das erste Trainingslager auf der Baleareninsel eine umso größere Bedeutung, sagt Vater Rolf Haller, der seinen Sohn betreut.
„Jetzt beginnt die Grundlagenarbeit für die neue Saison“, erläutert Rolf Haller. Das Team müsse sich erst einmal untereinander kennenlernen und sich finden. Darüber hinaus stünden aber auch wichtige Materialtests auf dem Programm. Kurz nach der Rückkehr des Teams findet am 27. Februar die offizielle Teampräsentation statt. Am 10. März geht es für Haller erneut in Richtung Mallorca, dann allerdings im Rahmen eines Trainingslagers der Junioren-Nationalmannschaft.
Nach ihrem Überraschungserfolg beim Weltcup in Cali (Kolumbien), wo sie Bronze holte, geht es für die Schernfelder Rennradfahrerin Anna Knauer bereits in die nächste Runde. Vom 18. bis 22. Februar nimmt sie an der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Paris teil, wo sie im Omnium antreten wird.
Erst kürzlich kam Knauer, die kommenden Freitag ihren 20. Geburtstag feiern wird, aus dem Vorbereitungs-Trainingslager in Frankfurt an der Oder zurück, am Freitag landete sie dann in der französischen Hauptstadt. Während der Wettkampfvorbereitung hatte sie zwar auch für die Vierer-Mannschaftsverfolgung trainiert, sich dann jedoch dagegen entschieden, bei der Weltmeisterschaft in dieser Disziplin anzutreten, da die körperliche und mentale Belastung zusätzlich zum Omnium, dem Bahnrad-Sechskampf, zu hoch wäre.
Ein exakter Zeitplan für die einzelnen Disziplinen des Omniums steht indes noch nicht fest. Für Knauer wird jedoch hauptsächlich das Wochenende von Bedeutung sein, da dann das Omnium der Frauen stattfinden wird. Am Samstag tritt sie im Scratch, der Einerverfolgung und im Ausscheidungsfahren an, am Sonntag kann sie in den Zeitfahren über 500 Meter, 200 Meter und im Punktefahren ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Insgesamt treten 21 deutsche Fahrer bei den Weltmeisterschaften in der französischen Hauptstadt an.
Ihre Ziele für die Weltmeisterschaft schätzt Knauer realistisch ein: „Ich möchte unter die Top Ten. Ich weiß, dass die ersten fünf Plätze schon vergeben sind. Mit den Konkurrentinnen um die folgenden Plätze kann ich mitfahren.“ Nicht nur das gesamte deutsche Team, sondern auch die immer größer werdende Fangemeinde der Schernfelderin werden Knauer genau beobachten, weshalb die Weltmeisterschaft für sie wohl eine besondere Herausforderung sein wird.
