Beilngries
Tischtennis plant neue Teamgrößen

19.11.2020 | Stand 15.01.2021, 3:34 Uhr

Beilngries - Die Vergrößerung des Balles, die Metamorphose von Celluloid zu Plastik oder die Änderung der Zählweise pro Satz sind nur die Spitze des Eisberges: Im Tischtennissport wurden in den vergangenen Jahren so viele Regeländerungen vorgenommen wie in kaum einer anderen Sportart.

Doch damit nicht genug. Nun wollen der deutsche und der bayerische Tischtennisbund eines ihrer Lieblingsprojekte vorantreiben: Die Reduzierung der Mannschaftsgröße im Männerbereich von sechs auf vier.

Der Handlungsbedarf ist groß. Ein Blick in die Regularien der schnellsten Ballsportart der Welt offenbart einen bizarren Flickenteppich: Eine Bundesligamannschaft setzt sich aus drei Spielern zusammen. Sieger ist, wer zuerst drei Punkte hat. Dass dabei in Corona-Zeiten auch ein Doppel gespielt wird, ist eine andere Geschichte. In der zweiten und dritten Liga wird mit vier Akteuren gespielt und zwar nach dem sogenannten Bundessystem, also einem vorderen und einem hinteren Paarkreuz. Nach Abzug der Doppel reichen aktuell fünf Punkte zum Sieg.

Von der Regionalliga an abwärts bis zur Bezirksklasse C oder B - das ist regional verschieden - kommt das Sechser-Paarkreuz-System zur Anwendung. Ein Corona-Spiel ist ab sieben Punkten gewonnen. Die untersten und zweitniedrigsten Ligen werden im "Werner-Scheffler-System" ausgetragen. Zwar treten auch hier vier Spieler pro Mannschaft gegeneinander an, doch der Modus ist mit dem der zweiten und dritten Liga keineswegs identisch. Es wird nämlich bis acht gespielt. Dabei muss jeder Einzelne bis zu dreimal ran.

Da kommt eine Vereinheitlichung gerade recht. Im Kern geht es bei der geplanten Reform um die Abschaffung der Sechser-Mannschaften. Die sollen in den kommenden sechs Jahren beginnend mit den Regionalligen und Oberligen ab der Spielzeit 2021/22 stufenweise in Vierer-Teams umgewandelt werden.

wwl