Pfaffenhofen
Tierschützer schlagen Alarm

29.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:51 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Immer wieder, so schreibt der Pfaffenhofener Tierschutzverein, werden in der Region Tiere ausgesetzt oder entsorgt - wie beispielsweise Mitte Mai, als eine Spaziergängerin in Schachteln und Tüten ein Dutzend Vögel findet.

Ohne Sorge war danach vermutlich nur der frühere Besitzer. Ohne Schuld war er nicht: Das Aussetzen von Tieren ist verboten, mahnt der Tierschutzverein, und darüber hinaus mit Strafen bis zu 25000 Euro bewehrt.

Besorgt waren allerdings die Mitarbeiter der Herberge. Sind alle Vögel gesund? Schleppen die unangemeldeten Neulinge Krankheiten ein? Die gute Nachricht aus der Herberge: Die Tiere konnten in diesem Fall ungewöhnlich schnell wieder vermittelt werden. Allerdings gehen die Tierschützer auch davon aus, dass der nächste Fall nicht lange auf sich warten lässt.

"Muss das wirklich sein? ", fragt Sandra Lob, die Leiterin der Tierherberge. "Warum bringen diese Leute nicht den Schneid auf, die paar Schritte zu uns zu gehen und zu klingeln? Wir haben noch niemandem die Tür vor dem Nase zugeschlagen oder den Kopf abgerissen. " Sehr häufig könne man Lösungen finden. Allerdings müsse man miteinander reden. Die Tiere irgendwo abzustellen - im Sommer häufig ohne Wasser, im Winter bei Eiseskälte - sei sicher keine Lösung. Sondern "feige und die schlechteste Möglichkeit".  

Grundsätzlich bitten die Tierschützer: "Überlegen Sie sich vor der Anschaffung eines Haustieres gründlich, wirklich sehr gründlich, was alles passieren kann in den vielen Jahren, die das Tier bei Ihnen leben wird. "

Wenige Tage nach der Vermittlung der ausgesetzten Vögel wurde wieder eine Taube frühmorgens neben der Herberge gefunden, teilt der Tierschutzverein mit. Eingesperrt in einen Papierkarton zusammen mit ein paar Körnern und einem umgestoßenen Wassernapf. Die Taube überlebte die folgende Nacht nicht.