Thalmässing
Tierarztpraxis im Keller-Markt

Veterinärin Lena Gierer zieht in das leerstehende Gebäude am Marktplatz ein

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr
In den leerstehenden Keller-Markt am Marktplatz zieht neues Leben ein: Hierher will die Tierärztin Lena Gierer ihre Praxis verlegen. −Foto: Luff

Thalmässing (HK) Die Erleichterung ist im Bauausschuss des Marktrats förmlich zu greifen gewesen: In den leerstehenden Keller-Markt im Ortskern zieht neues Leben ein. Die Thalmässinger Tierärztin Lena Gierer plant, ihre Praxis hierher zu verlegen.

Bislang residiert die Tierärztin noch an der Lerchenstraße, also mitten in einem Wohngebiet. Der Keller-Markt, der ehemalige Verbrauchermarkt mitten im Zentrum steht dagegen bereits seit dem Frühjahr 2015 leer und drohte, über kurz oder lang ein Schandfleck an exponierter Stelle zu werden. "Wir sind froh, dass diese Geschichte zu Ende geht", kommentierte Bürgermeister Georg Küttinger ungeachtet der Tatsache, dass der Verkauf des Gebäudes noch gar nicht in trockenen Tüchern ist. Doch die Gespräche seien sehr weit gediehen, so der Gemeindechef.

Bei diesem Projekt gibt es Küttinger zufolge nur Gewinner: die Anwohner in der Nähe der bisherigen Praxis, weil das Verkehrsaufkommen deutlich nachlassen dürfte. Die Tierärztin, weil sie im Ortskern besser erreichbar sei. Und nicht zuletzt die Gemeinde selbst, da ein weiterer Leerstand bald der Vergangenheit angehören dürfte. Es laufe ganz gut, bilanzierte der Bürgermeister: Netto hat ebenso eine Bleibe gefunden wie das Schreibwarengeschäft Hedwig, es gibt Nachmieter für das alte Rewe-Gebäude und nicht zuletzt für das Modehaus Leyerer. Im ehemaligen Textiliengeschäft residiert mittlerweile die Internistin Annegret Steinbrink-Hatzig - ein Umstand, der letztlich dazu beigetragen haben dürfte, dass einen Steinwurf entfernt eine Tierarztpraxis entsteht. Denn die Idee eines größeren Ärztehauses im Keller-Markt war damit gestorben. Der Vergangenheit gehört auch die Vision eines Regionalladens an, die im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) entwickelt worden war. Es habe im Lauf der Jahre immer wieder Pläne für den Keller-Markt gegeben, die Gemeinde sei "sehr oft als Mittler zwischen Eigentümer und Interessenten aufgetreten", erzählte der Bürgermeister.

Und habe sich auch eigene Gedanken gemacht. "Wir haben mehrere Nutzungskonzeptionen erstellt", blickte Küttinger denn auch zurück. Dennoch sei das ISEK in diesem Fall nicht umsonst gewesen. Auch die jetzt anvisierte Nutzung trage zur Belebung des Marktplatzes bei, Fördermittel daraus könnten ebenso abgegriffen werden wie aus dem kommunalen Förderkonzept. "Das Gesamtpaket hat sich gelohnt."

Vorgesehen sei jetzt, die Tierarztpraxis im Erdgeschoss einzurichten, im Obergeschoss entseht Küttinger zufolge "zeitgemäßer Wohnraum". Im hinteren Teil des Gebäudekomplexes erfolge zum Teil ein Rückbau, dafür entstehe eine Dachterrasse. Die neuen Eigentümer können laut Küttinger auf den Beistand der Sanierungsbratung bauen. Das ist in diesem frühen Stadium der Planung vor allem für das vorgesehene Tor zum Straßenraum nötig.

Denn in den eingereichten Unterlagen ist ein metallenes Tor von 2,20 Metern Höhe vorgesehen; beantragt ist das jedoch noch nicht. Erlaubt sind im Stadtkern aber lediglich Tore von höchstens zwei Metern. Tagsüber stehe das Tor offen, erläuterte Küttinger, die dortigen Parkplätze seien für die Praxis vorgesehen. Abends aber, nach dem Praxisbetrieb werde das Tor wohl zugemacht. Ursula Klobe (SPD) und Karl Kirschner (FW) sprachen sich dafür aus, das Ehepaar Gierer auf die Maximalhöhe hinzuweisen. Michael Kreichauf (CSU) war die Beschränkung eher egal. "Positiv ist, dass da etwas geschieht", betonte er.

Bauwagen im Wald

Thalmässing/Eysölden (luf) Der Kindergarten Eysölden darf einen Bauwagen im Gemeindewald aufstellen. Der Bauausschuss hatte keine Einwände gegen das Vorhaben, umso mehr weil der Kindergarten das betreffende Waldstück, das - von Stauf kommend rechts - einen Steinwurf vom Ort entfernt ist, ohnehin schon nutzt. Waldtage und derlei Aktivitäten würden immer mehr, sagte Bürgermeister Georg Küttinger. Auch die Förster Josef Adam und Dietmar Schuster stünden der Entwicklung sehr aufgeschlossen gegenüber.

Der Wagen werde dazu dienen, Werkzeug, Lupen, Dosen oder andere Materialien aufzubewahren, erklärte Küttinger. So müssten die Erzieherinnen die Utensilien nicht jedes Mal mitschleppen, zudem biete er Gelegenheit, sich umzuziehen oder aufzuwärmen. Er soll etwa 3 mal 2,5 Meter groß sein.