Tickende Zeitbomben

Kommentar

18.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:48 Uhr

Auf den Autobahnen geht die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten seit Jahren nicht zurück. Die Zahl der Leichtverletzten steigt sogar an. Immer neue Spuren klebt der Staat an die alten Autobahnen, um den wachsenden Verkehr zu bändigen.

Entlang der tragischen Baustelle auf der A 6 bei Nürnberg, die fünf Menschen nun das Leben kostete, werden in zehn Jahren schon fast 70 000 Autos und 18 000 Lastwagen täglich erwartet. Der mehrspurige Ausbau kostet viel Zeit und Geld. Die Folge sind nervige Dauerbaustellen, die zu Unfallschwerpunkten werden.

Die tödlichen Fallen ändern können nur wir selbst. Indem wir nicht zulassen, dass immer mehr Brummifahrer wie Sklaven behandelt werden. Indem wir nicht zulassen, dass Trucker von Supermärkten als Packesel missbraucht werden. Indem wird nicht zulassen, dass ganze Wirtschaftszweige übermüdete Lkw-Fahrer als tickende Zeitbomben durch Europa schicken.

Wenn alle hinter dem Steuer öfter daran denken, dass echte Menschen und keine Hindernisse hinter der nächsten Windschutzscheibe hocken, hilft das auch, die Zahl der Horror-Unfälle zu verringern.