Schrobenhausen
Thomas Bauer äußert sich zu der Paartalbahn-Debatte

12.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:31 Uhr
Thomas Bauer. −Foto: Archiv

Schrobenhausen (SZ) CSU-Landesschatzmeister Thomas Bauer hatte sich beim Besuch von Landesbauminister Hans Reichhart in Schrobenhausen in die Debatte um die Paartalbahn eingebracht.

Im Nachgang hatte der Fahrgastverband Pro Bahn ihn direkt angesprochen. In unserer Zeitung äußert er sich nun noch einmal dazu:

"Ich bin absolut der Meinung von Pro Bahn, dass es für Schrobenhausen und seine Bürger wichtig ist, für eine Taktverdichtung auf der Bahnlinie zu kämpfen. Gerne kämpfe ich da mit. Ich habe Herrn Bauminister Reichhart auch nichts Anderes gesagt. Das liegt übrigens auch im Interesse der Gewerbebetriebe Schrobenhausens.

Meine Stellungnahme bezog sich allein auf die Problematik, dass ein Halbstundentakt der Bahn auch zu doppelt so vielen Schließungen der Bahnschranken führen wird, mit den bekannten Problemen der Staubildung auf beiden Seiten der Schranken. Die Staus sind bereits heute nur noch schwer zu ertragen, werden sie verdoppelt, dann werden sie unerträglich.

Die Dinge hängen nun einmal zusammen. Ohne sinnvolle weitere kreuzungsfreie Bahnquerungen ist es kaum machbar, die Taktung auf der Bahnlinie zu erhöhen. Es wird sicher niemand davon ausgehen, dass der Bahnverkehr den Individualverkehr innerhalb Schrobenhausens so reduzieren kann, dass sich die Staus an den Schranken dadurch reduzieren lassen.

Mit Aichach lässt sich die Situation Schrobenhausens nicht im Ansatz vergleichen. In Aichach verlaufen Paar und Bahnlinie nahezu nebeneinander. Die Stadt, mit der Innenstadt und den allermeisten Industriebetrieben, liegt zwischen Bahn sowie Paar und der Bundesstraße 300. Vier gut ausgebaute Straßen lassen den Verkehr zur B300 abfließen. Ein Glück für Aichach, dass seine Lage vor Jahrhunderten so entstanden ist. In Schrobenhausen sind die Innenstadt und etliche Betriebe zwischen Bahn und Paar eingeklemmt. Zusätzlich befinden sich hinter der Bahn ein großes Wohngebiet (Steingriff), viele Einkaufsmöglichkeiten, im Hinterland die MBDA und die Straße nach Ingolstadt zu Audi. Diese Situation ist der Grund, dass die Verkehrssituation Schrobenhausens so schwierig zu lösen ist. Dazu kommt, dass es im Wesentlichen nur eine Ausfallstraße über das Gritscheneck gibt, der Weg über Mühlried ist keine wirklich gute Alternative.

Es macht keinen Sinn, wenn jeder nur für seine Sache kämpft. Ich rate allen Schrobenhausenern, engagieren wir uns für eine gesamthafte Verbesserung der Verkehrssituation in unserer Stadt, mit mehr Zügen auf der Bahnlinie, mit den nötigen Umfahrungen und mit der Lösungssuche für einen - weitgehend - kreuzungsfreien Bahnbetrieb. Wenn jeder den anderen als Feind seiner Interessen sieht, dann wird sicher für Schrobenhausen nichts nach vorne gehen. Wir müssen uns für vielerlei Maßnahmen einsetzen. Auf diesem Weg wird es auch einige Veränderungen geben, die nicht gefallen - trotzdem muss das Gesamte im Blick behalten werden. "