Bad Alexandersbad
Therme in Kurort Bad Alexandersbad muss doch nicht schließen

24.02.2022 | Stand 04.03.2022, 3:33 Uhr

Die von der Schließung bedrohte Therme im oberfränkischen Kurort Bad Alexandersbad kann doch auch über den Februar hinaus geöffnet bleiben. Das teilte die Bürgermeisterin der Gemeinde, Anita Berek, am Donnerstag mit.

Berek hatte am Montag mit einer Mitteilung für Aufregung gesorgt, wonach das erst vor einigen Jahren für mehrere Millionen Euro sanierte Alexbad zum Monatsende schließen müsse. Als Grund nannte sie die finanzielle Belastung für die klamme Gemeinde. Das Bad sei schwer defizitär, die Pandemie habe zusätzliche Einbrüche gebracht.

Am Mittwoch gab die Regierung von Oberfranken grünes Licht, dass der Kassenkredit der Gemeinde bis zum 30. April verlängert und von 5 auf 5,315 Millionen Euro erhöht werde - was sie „mit großer Erleichterung“ zur Kenntnis genommen habe, teilte Berek mit. Damit sei die Weiterführung des Bads bis Ende April ermöglicht worden. „Die Regierung muss nun eine dauerhafte Lösung suchen“, teilte sie mit.

Die drastische Ankündigung vom Montag sei ein Alleingang der Bürgermeisterin ohne Wissen des Gemeinderats gewesen, „der das im Übrigen zu entscheiden hat“, sagte Peter Berek, der Landrat des Landkreises Wunsiedel, in dem die Gemeinde mit knapp 1000 Einwohnern liegt. In der folgenden Gemeinderatssitzung gab es Medienberichten zufolge Rücktrittsforderungen. Anita Berek verteidigte ihr Vorgehen: „Mein Schritt war für viele hart und unerwartet, aber es hat wieder Bewegung in die Sache gebracht. Das zeigt, dass er richtig war.“

Der Landrat ist der Cousin von Anita Berek und ihr Vorgänger: Bis 2020 war er Bürgermeister in Bad Alexandersbad, in seine Amtszeiten fiel die Sanierung des Alexbads. Er kritisierte, es habe - anders als von der Bürgermeisterin geschildert - keine Zahlungsunfähigkeit bestanden. Das von ihr dargestellte Defizit werde zudem nicht nur allein vom Bad, sondern vom gesamten Kurbetrieb verursacht. „Das Bad wird nicht dichtmachen“, garantierte er. Dafür müsse auch die Gemeinde ihre „Hausaufgaben“ machen.

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Mitteilung der Regierung von Oberfranken

dpa