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Theorien über die Trainergilde

23.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Nachrichten über den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV sind schon lange keine guten mehr. Der HSV sitzt seit Jahren im Schlamassel fest. Sportlich und finanziell darben die Nordlichter dahin.

Inzwischen ist es sogar so schlimm, dass die Sorgerufe ihres Idols Uwe Seeler über den Untergang seines Vereins zur schulterzuckenden Routine werden. Am Sonntag zog der HSV nun seinen letzten Joker im Abstiegskampf: Ein neuer Trainer soll in acht Spielen den Dino vor dem erstmaligen Absturz in Liga zwei retten. Dabei hätten die Hamburger ja auch – wie der VfB Stuttgart – an ihrem Trainer festhalten können. Vertrauen nennt man das. Aber was ist schon normal in dieser Bundesligasaison? Schließlich war die Demission von HSV-Coach Joe Zinnbauer bereits der siebte Trainerwechsel in dieser Saison. In den vergangenen Monate sind damit nahezu alle gängigen Theorien über die Trainergilde über den Haufen geworfen worden, die da wären: Die Zukunft gehört den jungen Wilden, neue Besen kehren gut, Vereine planen langfristig, Feuerwehrmann händeringend gesucht, ein Konzepttrainer löst den alten Hasen ab, in der Ruhe liegt die Kraft, ein Mann, ein Wort, ehrlich währt am längsten, der Vertrag gilt. Alles schon einmal da gewesen. Dabei ist es doch so einfach: Das nächste Spiel zählt, und das Runde muss ins Eckige. Wie es weitergeht? Wir werden es erleben: Noch acht Spieltage bis zum Saisonende. Oder bleiben wir beim großen Uwe Seeler: „Erst wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist das Spiel zu Ende oder gewonnen.“ Timo Schoch