Nassenfels
Themen der Bürgerversammlung in der Diskussion

Nachfrage nach Baugebieten und Baulücken - Sperrung Weingartenweg für Schwerlastverkehr abgelehnt

14.03.2021 | Stand 17.03.2021, 3:33 Uhr

Nassenfels - Im November konnte die geplante zentrale Bürgerversammlung nicht abgehalten werden; als Ersatz konnten die Informationen jedoch online abgerufen werden.

In diesem Zuge wurden einige Rückmeldungen an die Gemeinde herangetragen, die der Nassenfelser Marktrat nun in seiner jüngsten Sitzung abarbeitete.

In Wolkertshofen wurden die meisten Anfragen gestartet: Die Frage, ob für den östlichsten Ortsteil ein Baugebiet vorgesehen sei, konnte relativ schnell beantwortet werden, da es derzeit keine konkreten Planungen gibt. Weiter wurde angeprangert, dass es sehr viele Baulücken gebe. Dies sei ein schwieriges Thema, so Bürgermeister Thomas Hollinger, da diese bei der Ausweisung von alten Baugebieten entstanden sind. Zu den damaligen Zeiten verblieben teilweise sogar über 50 Prozent bei den Grundbesitzern. Auf diesen sei kein Bauzwang, so dass es von Seiten der Gemeinde keine rechtliche Handhabe gebe.

Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde das "Hundegrundstück" am Anfang der Gartenstraße angesprochen; hier erklärte Hollinger, dass alle dem Ordnungsamt möglichen Schritte bereits in die Wege geleitet wurden - mehr könne jedoch nicht unternommen werden.

Hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Dorferneuerung in Wolkertshofen wurde bereits ein erster Vorentwurf für den nördlichen Ort erstellt. In Kürze wird der Vorstand zu einer Sitzung zusammenkommen. Allerdings steht für 2021 die planmäßige Neuwahl des Vorstands aus. Es werde sich zeigen, ob sich hieraus Änderungen für das Projekt mit ergeben. Für 2021 geht Hollinger davon aus, dass die Planungen weiter fortschreiten.

Neben der Dorferneuerung ist auch die Kanalsanierung vorgesehen. Deshalb muss damit gerechnet werden, dass - sollte alles optimal laufen - 2022 mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann. Zu erwarten sei aber eher ein Baubeginn im Jahr 2023. Auch vor dem Hintergrund, dass eine offene Baustelle über den Winter vermieden werden soll.

Aus Nassenfels ging eine Anfrage ein, ob es möglich sei, den Weingartenweg und den Straßenzug "Am Klausbug" für den Schwerlastverkehr zu sperren. Die Straßen seien nicht für die Vielzahl des Verkehrs geeignet, so die Antragsteller: Abtransport am Wertstoffhof und an der Kläranlage, An- und Abtransports der Erdmengen der Wolkertshofener Dorferneuerung und der geplanten Neubau der Kläranlage. Zudem stelle der Schwerlastverkehr ein erhöhtes Unfallrisiko dar, unter anderem weil dort auch der Kindergarten und die Schule liegen.

Als Alternativlösung wurde vorgeschlagen, den Verkehr entlang des Saumweges von der Kirche beziehungsweise über die Aumühlstraße umzuleiten. Hierzu wurde vom Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Polizei eine Bewertung durchgeführt, welche zur Erkenntnis kam, dass kein erkennbar hohes Risiko vorhanden sei. Zudem seien keine Schäden an den Straßen erkennbar und die Lärmemissionen lägen auch innerhalb der Vorgaben. Weiter sei für die Fußgänger ein Gehweg vorhanden, welcher um die Kirche herum nicht existiere. Somit würde die Umleitung das Unfallrisiko eher steigern. Die genannten Beispiele wurden vom Gremium relativiert, da der landwirtschaftliche Verkehr wesentlich häufiger diese Straßen nutze als der Schwerlastverkehr. Eine Sperrung hätte zudem den Nachteil, dass auch Möbeltransporter oder die Müllabfuhr nicht mehr dort einfahren dürften.

Die Räte sahen deshalb keine Veranlassung, dem Antrag stattzugeben. Nichtsdestotrotz legten sie fest, dass mit den betroffenen Firmen gesprochen und auf die Situation hingewiesen wird. Zudem soll geprüft werden, ob an Gefahrenstellen Maßnahmen umgesetzt werden, welche potenzielle Risiken minimieren können.

In Nassenfels wurde gewünscht, dass im Friedhof ein Grüngutsammelplatz errichtet werden soll. Hollinger verwies darauf, dass der Nassenfelser Friedhof unter der Obhut der katholischen Kirchenverwaltung steht und somit die Gemeinde keinen Einfluss habe. Die Frage wurde für alle anderen gemeindlichen Friedhöfe trotzdem in die Runde gestellt mit dem Ergebnis, dass dies vor einigen Jahren bereits angeboten wurde, aber leider nicht angenommen wurde. Aus diesem Grund wird von Seite der Gemeinde hier keine Änderung an der bisherigen Praxis vorgenommen.

Aus den Ortsteilen Meilenhofen wurden insbesondere die Vorhaben am Kirchenvorplatz beziehungsweise am Waaghäuschen und in Zell an der Speck der geplante Dorftreffpunkt angesprochen. Da hier jedoch ein separater Punkt in der Tagesordnung vorgesehen war, wurde hierauf expliziert dort eingegangen.

Alle Beschlüsse hinsichtlich der Anregungen aus der Bevölkerung wurden einstimmig verabschiedet.

fkd