Burgheim
Theatertruppe mit bewegter Historie

Burgheimer Burschenverein tritt mit einem lustigen und besinnlichen Adventsstück auf

15.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:41 Uhr

Die Vorstände des katholischen Burschenvereins Burgheim, Dominik Blei (links) und Markus Diepold halten den Titel des Theaterstückes zwar noch geheim, hoffen aber auf einen großen Erfolg - Foto: Schmitt

Burgheim (lfs) Gegründet im Jahre 1900, blickt der katholische Burschenverein Burgheim mittlerweile auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Untrennbar mit dieser Historie verbunden sind auch die Theateraufführungen, die sich gerade in der Gründungszeit großer Beliebtheit erfreuten.

Da noch keine Massenmedien zur Verfügung standen, waren damals die Auftritte der „Volksschauspieler“ die Höhepunkte des Jahres.

Bereits 1910 standen mit dem Stück „Der Glockenguss von Breslau“ erstmals Burgheimer Laiendarsteller auf der Bühne. Während des Ersten Weltkrieges musste darauf verzichtet werden, den Zuschauern ein paar schöne Stunden mit den beliebten Darstellungen zu bieten. In der Zeit zwischen den Weltkriegen beschränkten sich die Tätigkeiten des Vereins auf Sportveranstaltungen. Während der Zeit des Dritten Reiches wurde die Vereinstätigkeit ganz eingestellt. Ab 1934 war der Verein verboten und jeglicher Vereinsbesitz wurde beschlagnahmt.

Nach dreizehnjährigem Stillstand wurde der Verein am 20. Juli 1947 wieder neu belebt. Dies war dem damaligen Präses, Pfarrer Georg Grillmeier, sowie dem inzwischen verstorbenen Ehrenmitglied Josef Häckl zu verdanken. 1948 wurde das Singspiel „Heimatliebe“ aufgeführt, und es war ein überwältigender Erfolg. In den folgenden Jahren wurden immer wieder Theater- und Singspiele dargeboten, die sehr großen Anklang bei der Bevölkerung fanden. Ab 1999 wurden die Aufführungen nicht mehr regelmäßig geboten, 2006 fand dann auch die bisher letzte Vorführung statt. Jetzt, im 115. Gründungsjahr, hatten die Burschen um ihren Vorstand Markus Diepold entschieden, den Brettern, die die Welt bedeuten, in Burgheim wieder Leben einzuhauchen.

Nach langer Überlegung hat man sich für ein Stück entschieden, das auch in die Vorweihnachtszeit passt, die Vorstellungen sind Anfang Dezember. „Sehr lustig, aber auch besinnlich“, so Markus Diepold, mehr möchte er aber noch nicht verraten. Es freut ihn, dass er neben „alten Hasen“ auch ein paar neue Darsteller für seine Pläne gewinnen konnte. Darunter sogar seinen Vater Klaus, der mit 54 Jahren das erste Mal den Sprung auf die Bühne wagt.

Der „Youngster“ der Truppe ist mit 18 Jahren Tobias Reichel. Allerdings hat er mit dem Posten des Souffleurs auch die verantwortungsvollste Aufgabe übernommen. Tobias steigt damit in die Fußstapfen seines Großvaters Otto Reichel. Der besondere Dank des Burschenvereins gilt aber dem Burgheimer Pfarrer Werner Dippel, der als Präses des Vereins großzügig das Pfarrzentrum für die geplanten vier Aufführungen öffnet.