Theatermitarbeiter ziehen ins Containerdorf

08.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:46 Uhr

Büro im Anflug: Weil heuer im Verwaltungstrakt des Theaters auf der Donauseite umfangreiche Sanierungsarbeiten anstehen, müssen viele Mitarbeiter in Container umziehen, die gestern aufgestellt wurden. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter Theaterleute sind inzwischen einiges gewöhnt. Ein Leben auf der Dauerbaustelle ist fast schon zur Routine geworden. In diesem Sommer muss die Verwaltung teilweise in ein Containerdorf umziehen, weil die Büros saniert und die undichten Fenster erneuert werden.

Nach Angaben von Guido Schwarz, im städtischen Bauamt für den Sanierungsfall Theater zuständig, werden in diesem Jahr wohl wieder um die drei Millionen Euro fällig, damit der in die Jahre gekommene Hämer-Bau weiter modernisiert wird. Auf der Donauseite ist die Fassade mittlerweile eingerüstet, was vor allem dem Zweck dient, ein Wetterschutzdach abzustützen. Heuer soll nämlich der letzte Teil des Flachdachs über den Theater- und Gaststättenbüros noch saniert werden, der allein mit einer Million Euro veranschlagt ist. "Die Kleinteiligkeit der Räume", erklärt der Bauexperte die hohen Kosten, "spiegelt sich im Dach wider." Viele Lichtkuppeln und Lüftungsöffnungen erhöhen also den Aufwand der Handwerker.

"Die Aufbauten am Bühnenturm und über dem Festsaal kommen in den nächsten Jahren an die Reihe", kündigt Schwarz an. Im Verwaltungstrakt auf der Südostseite werden heuer auf zwei Etagen die Zimmerdecken geöffnet. Die veraltete Installation muss ersetzt werden. Parallel dazu bekommen diese beiden Geschosse neue Fenster – eine Aktion, die umfangreicher Vorbereitungen bedurfte. Der Hämer-Bau hat bisher rahmenlose Schiebefenster – "wie bei einer Wohnzimmervitrine" –, die undicht und energietechnisch längst nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Sogar "Verletzungsgefahr bei der Bedienung" sei inzwischen gegeben, begründete Schwarz kürzlich im Stadtrat die Investition.

Als Ersatz wurde das Modell eines Schweizer Herstellers gefunden, das aus einem dünnen Metallrahmen und Isolierglas besteht. "Wer es nicht weiß", glaubt Schwarz, "sieht auf Anhieb keinen Unterschied." Während der Bauarbeiten müssen die Theatermitarbeiter mit Containerbüros vorlieb nehmen. Das gleiche Spiel steht im nächsten Jahr auf zwei weiteren Etagen des Theaters auf dem Programm.

Noch in diesem Jahr sollen dagegen die Toiletten des Festsaales modernisiert werden – ein Thema, das in den Stadtratsgremien schon einigen Wirbel verursacht und die Gestaltungsfrage aufgeworfen hat. Guido Schwarz will sich am kommenden Montag vom Stadtentwicklungsausschuss die endgültige Variante absegnen lassen. "550 000 Euro hören sich nach viel an", kommentiert er die Kosten, "aber 120 Quadratmeter Toiletten, das ist im Grunde die Wohnfläche eines Reihenhauses."