Beilngries
Theatergruppen zwischen Vorfreude und Absagen-Frust

Wie ist die Lage bei den Theatergruppen in der Großgemeinde Beilngries?

09.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:07 Uhr
Die Theatergruppen sind ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in der Großgemeinde Beilngries. Die Corona-Zwangspause hat sie alle hart getroffen. Kottingwörth will nun die Rückkehr auf die Bühne wagen. −Foto: Wittmann (Archiv)

Beilngries - Die Beilngrieser Kolpingfamilie hat es bereits beschlossen: "Wir führen heuer zur Osterzeit endlich wieder einen heiteren Dreiakter auf unserer Theaterbühne im Pfarrheim auf." Die Proben dazu laufen, die Akteure treffen sich mit viel Begeisterung zweimal wöchentlich, um Texte und Bühnenauftritte zu perfektionieren. Wie schaut es aber bei den anderen Theatergruppen der Großgemeinde aus? Unsere Zeitung hat sich umgehört.

In Kottingwörth ist Theaterleiterin Marina Rupp derzeit schwer beschäftigt damit, Drehbücher zu lesen, um das perfekte Stück zu finden. "Wir haben vor, heuer wieder aufzutreten. Die Darsteller wollen es, also machen wir es auch", sagt Rupp. Günstig sei dafür, dass die Theatersaison in Kottingwörth immer Mitte Juli liegt - im Sommer, der Zeit also, in der sich die Corona-Zahlen erfahrungsgemäß in Grenzen halten. "Was wir spielen, ist noch nicht sicher. Aber dass gespielt wird und dann alles klappt, davon gehen wir fest aus", gibt Marina Rupp bekannt.

Die Freunde des Bauerntheaters in Wolfsbuch müssen dagegen wohl mit einer weiteren Saison ohne das beliebte Theater rechnen. "Nach längerer Vorplanung haben wir uns schweren Herzens entschlossen, aufgrund der anhaltenden, unsicheren Pandemie-Lage 2022 erneut kein Theater aufzuführen", bedauerte der Vorsitzende des Theatervereins D'Lampnfieberer, Roger Stijns, bereits im Dezember 2021. Üblicherweise beginnen die Proben in Wolfsbuch bereits im Oktober des Vorjahres - eine Entscheidung musste also frühzeitig fallen.

Auch auf der Jurabühne Kevenhüll wird sich heuer der Vorhang nicht heben: "Wir spielen ja immer bereits zur Osterzeit, das war uns für heuer noch zu unsicher", sagt der Vorsitzende des Theatervereins, Franz Semler. Zu tief sitzen noch die Erinnerungen an 2020, als einen Tag vor der Generalprobe - Bühne fertig, Theaterstück wochenlang geprobt, alle Eintrittskarten verkauft - alles abgesagt werden musste. "Wir werden 2023 genau an dieser Stelle weitermachen", verspricht Semler. Der bereits für 2020 geplante Dreiakter "A gmahde Wiesn" wird dann aufgeführt. Wichtig auch: "Die Karten, die die Besucher ja noch zuhause haben, behalten nach wie vor ihre Gültigkeit für 2023."

Und dann gibt es noch die Hennastoi-Bühne Irfersdorf, die erst 2016 gegründet wurde und dann bis zum "Corona-Crash" jährlich fulminante Erfolge feierte. Heuer wird wie 2020 und 2021 noch einmal eine Pause eingelegt - und das aus gleich zwei Gründen: Zum einen ist den Verantwortlichen um Simon Wittmann die Corona-Entwicklung noch zu unsicher, eine Absage nach langen Probenwochen wäre "sehr schade". Zum anderen aber will der Irfersdorfer Schützenverein heuer den dritten Anlauf nehmen, um sein großes Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen des Vereins mit Gauschießen des Schützengaus Eichstätt zu organisieren. "Da dabei das Dorf und alle Akteure, die auch Theater spielen, fest eingebunden sind, wäre beides zusammen nicht zu schaffen", erklärt Wittmann. Für 2023 ist er sich aber sicher, dass die Hennastoi-Bühne wieder öffnet. Wittmann verrät schmunzelnd: "Unsere Mädels haben die Zwangspause sehr gut zur Familienplanung genutzt und haben dann wieder Zeit fürs Theaterspielen."

DK


Regine Adam