Greding
Tennisclub meldet Anspruch aufs Prinzenamt an

Nach Christina I. und Oliver I. will Verein auch künftig Tollitäten stellen - Neuer Formate sind gut angekommen

06.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:30 Uhr
Im Heinrich-Herold-Brunnen waschen die Faschingsnarrenihre Geldbeutel - damit die leere Börse alsbald wieder gefüllt werde. −Foto: Luff

Greding (luf) Die tollen Tage sind vorbei: Mit dem traditionellen Geldbeutelwaschen gestern am Vormittag hat auch die Gredonia die Faschingssaison beschlossen.

Was nicht bedeutet, dass die Spitzen der Faschingsgesellschaft nicht schon vorausblicken auf die Session 2019/20. Denn mit dem aktuellen Prinzenpaar ist offenbar der Grundstein gelegt für eine sorgenfreie Zukunft. Prinzessin Christina I. und Prinz Oliver I. gehören dem Tennisclub Grün-Weiß an - was beim Faschingszug am Dienstag nicht zu übersehen war, marschierten die TC-Mitglieder doch alle als Tollitäten, mit Christinas und Olivers Gesichtern als Masken. Der Slogan "Wir sind Prinzenpaar", soll möglichst Bestand haben, im TC sei die Parole ausgegeben worden, dass der Verein wieder die Repräsentanten stellen solle. "Wir sind schon auf der Suche", sagte Christina Billner.

Die Prinzessin ist natürlich am besten dazu geeignet, die Werbetrommel zu rühren. "Schade, dass es vorbei ist", bilanzierte sie am Aschermittwoch. Natürlich sei der lange Fasching heuer auch anstrengend gewesen, "aber das ist positiver Stress - man macht es ja gerne". Auf der Bühne im Rampenlicht zu stehen und die Leute zum Lachen zu bringen, habe ihr großen Spaß bereitet, "vielleicht liegt das ja auch an meiner Arbeit als Grundschullehrerin". Gatte Oliver ist als Werkzeugkonstrukteur nicht unbedingt den Vortrag gewohnt, doch gibt er seiner Frau uneingeschränkt recht: "Es war eine sehr schöne Zeit. "

Der Faschingsverein habe seine Tollitäten "toll aufgenommen", ergänzte der Prinz. Aus gutem Grund: Musste die Gredonia in der Vergangenheit einige Male Hände ringend nach Freiwilligen suchen, die sich in die edlen Rollen drängen - einige Male war das auch vergebens -, "hatten wir jetzt zum dritten Mal hintereinander ein Prinzenpaar", blickte der Gredonia-Präsident Alexander Hill stolz zurück. Aller guten Dinge sind drei - das gilt für die Gredonia auch für ihre neuen Formate, die sie im zurückliegenden Fasching ausprobiert hat. "Es war nicht ein einziger Flop dabei", bilanzierte Hill. Schon das Faschingsfestival Mitte Januar statt eines Gardetreffens sei ein großer Erfolg gewesen. Der vom bunten Abend, zu dem die Faschingsgesellschaft diesmal ihren Eröffnungsball ausgestaltet hat, noch übertroffen wurde. "Es war ausverkauft", blickte Hill zurück, "wir mussten die Leute sogar heimschicken, weil kein einziger Stuhl mehr verfügbar war. " Der bunte Abend sei ein Stück weit legerer gewesen als die Veranstaltung aus der Vergangenheit gewohnt war, das sei angekommen.

In dieselbe Richtung ging auch der Kostümball, der am Faschingssamstag bei der Gredonia Premiere gefeiert hat. "Das ist ein Abend, an dem wir auch mal feiern können", sagte Hill. Die Aktiven verzichten auf jegliches Ornat, die Gruppen, die am Unsinnigen Donnerstag in Greding unterwegs waren, können ihre aufwendig gestalteten Kostüme noch einmal präsentieren. Der Abend ähnelt dem Kappenabend früherer Zeiten, "eine Polonäse sieht man doch sonst kaum noch". Ob es den Kostümball nächstes Jahr wieder gibt, ist noch offen. "Ich könnte mir vorstellen, dass wir dranbleiben", so Hill. Andererseits habe die Gredonia 2020 mit der Organisation des Brauchtumszugs am Rußigen Freitag wieder einige Arbeit vor der Brust.

Bürgermeister Manfred Preischl ist bei all den Feiern im Fasching wichtig, dass nichts passiert - wie auch diesmal. Weder Polizei noch Rotes Kreuz hätten einen Einsatz gehabt, das Sicherheitskonzept der Gredonia habe gegriffen. Faschingszug und der Rathaussturm am Dienstag hätten ihm besonders gut gefallen, das Prinzenpaar habe charmant dafür gesorgt, dass man im Rathaus über sich selbst lachen könne: "So lange wir das noch können, ist der Fasching bei uns gut aufgehoben. "