Telefon/DSL-Komplettpakete - Auf das Nutzerverhalten kommt es an

20.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:01 Uhr

Telekommunikation zum monatlichen Pauschalpreis liegt im Trend. Immer mehr Anbieter haben die Zeichen der Zeit erkannt und schnüren für Telefonkunden in Privathaushalten Komplettpakete, bestehend aus Telefon- und Breitbandanschluss sowie Internet- und Telefonflatrate. Wer aus Gründen der Bequemlichkeit jedoch alles aus der T-Home-Hand will, zahlt am Ende mehr.

Doch welches Angebot ist für wen wirklich preiswert? Das für sich günstigste Komplettpaket kann jeder nur an Hand seines individuellen Bedarfs selbst ermitteln. Dabei ist es wichtig, keinen Kostenfaktor außer Acht zu lassen. Besonders zu berücksichtigen ist hier das spezielle Nutzerverhalten: Wer oft von seinem Festnetzanschluss zum Handy telefoniert oder Verwandte und Freunde im Ausland häufig anrufen will, muss das in die Berechnung mit einfließen lassen, da bei den üblichen Telefonpauschalen nur normale Verbindungen innerhalb des deutschen Festnetzes inklusive sind. Alle weiteren Telefonate sind extra zu bezahlen.

Die günstige Call-by-Call-Methode kann man ausschließlich bei einem Telefon-Anschluss der Deutschen Telekom (T-Home) nutzen, also beispielsweise nicht mehr bei einem Anschluss von Arcor oder Versatel. Zu allen Anrufzielen, die die Pauschale nicht beinhaltet, fallen dann die jeweiligen Minutenpreise des Anbieters an, sagt Josefine Milosevic vom Branchenmagazin Connect. Meist liegen hier die Tarife ins Ausland und zum Handy deutlich höher als beim Call-by-Call, oft sogar um über 100 Prozent. Auf den schnellen Provider-Tipp eines Bekannten sollte man daher nicht sofort anspringen, sondern immer erst einmal sein Telefonverhalten an Hand seiner zurück liegenden Rechnungen checken und selbst nachrechnen.Einige Preisbeispiele für Komplettpakete mit Festnetzanschlüssen: T-Home bietet ihr Komplettangebot "Call & Surf Comfort" ab 39,95 Euro monatlich an (Analog-Anschluss). Das Paket beinhaltet einen Telefon- und DSL-6.000-Anschluss sowie eine Doppelflatrate für Internet und unbegrenzte Inlandstelefonate im Festnetz der Telekom. Die ISDN-Variante kostet fünf Euro mehr.
Die Münchner TeleSon offeriert einen grünen” DSL-Anschluss, der sich durch einen neutralen CO2 Haushalt auszeichnen soll. Der Anschluss ist von den Leistungsdaten mit einem ganz normalen DSL-Anschluss identisch - also mit dem von T-Home oder anderen Anbietern vergleichbar - und kostet 35 Euro im Monat. Das Paket beinhaltet einen klimaneutralen Telefon- und DSL16.000-Anschluss plus zwei Flatrates. Dazu gibt es eine energiesparende AVM FRITZ!Box WLAN 7170. All das ist bundesweit auch ohne Anschluss der Deutschen Telekom erhältlich. Eine kostenfreie Servicerufnummer steht während der gesamten Laufzeit des Vertrages zur Verfügung.
Bei Hansenet (Alice) kostet im Paket Fun eine Doppelflatrate mit DSL16.000 und analogem Telefonanschluss regulär monatlich 29,90 Euro bei einer Mindestvertragslaufzeit von nur einem Monat. Zusätzlich gibt es ein Aktionsangebot bis zum 04. Mai: Hierbei zahlt man sechs Monate lang je zehn Euro weniger Grundgebühr, inklusive DSL-Modem. Die Vertragslaufzeit beträgt bei dieser Sparaktion allerdings 24 Monate.
Arcor macht zur Zeit seine All-Inklusive-Pakete ebenfalls billiger. So fallen für das Paket mit DSL6.000 ein halbes Jahr lang statt 29,95 nur noch 19,95 Euro im Monat an, die DSL16.000-Variante kostet fünf Euro mehr. Neben Telefon- und DSL-Anschluss enthalten die All-Inclusive-Pakete auch Pauschalen fürs Telefonieren im inländischen Festnetz und Internet-Surfen. Ein WLAN-Modem gibt es gratis dazu. Die Vertragslaufzeit beträgt 24 Monate.Alles aus einer Hand

Für viele Kunden ist so ein Komplett-Modell optimal, da man alles aus einer Hand von einem einzigen Anbieter bezieht und monatlich nur noch eine Rechnung zu zahlen hat. Vergleicht man hier "Call & Surf Comfort" von T-Home mit den Wettbewerbern, so liegt die Konkurrenz bei leistungsidentischen Paketen allerdings zum Teil um bis zu zehn Euro pro Monat günstiger als das T-Home-Angebot. Wer ein solches Komplettpaket der Konkurrenz nutzen will, muss bei der Deutschen Telekom kündigen und auch mit seinem Telefonanschluss zum Alternativanbieter wechseln. "Die bisherigen Rufnummern bleiben bei einem Wechsel jedoch bestehen", bestätigt Arcor-Sprecher Michael Peter. Die alternativen Vollanschlussanbieter sind jedoch nicht in jeder Gegend vertreten, während die Telekom nach eigenen Angaben mittlerweile für 96 Prozent der 39,5 Millionen Haushalte in Deutschland mit seinem DSL-Netz erreichbar ist.

Welche Anbieter am jeweiligen Wohnort verfügbar sind, lässt sich direkt auf deren Internetseite durch Eingabe der Postleitzahl oder der Ortsnetzkennzahl überprüfen oder telefonisch abfragen.