München
"Technologischer Sprung"

BMW will mit Intel und Mobileye 2021 selbstfahrendes Auto anbieten

01.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

München (AFP) BMW arbeitet bei der Entwicklung selbstfahrender Autos künftig eng mit dem Chiphersteller Intel und dem Sensorspezialisten Mobileye zusammen. Die gemeinsam entwickelten Systeme für hoch- und vollautomatisches Fahren sollten bis 2021 in die Serienproduktion gehen, teilten die drei Unternehmen am Freitag in München mit.

Als Basis soll ein Modell aus der i-Reihe von BMW dienen, der iNext. Mit ihm werde die Grundlage für Flotten selbstfahrender Autos gelegt, die nicht nur auf Autobahnen, sondern auch in städtischer Umgebung für sogenanntes Ridesharing eingesetzt werden könnten, teilte BMW weiter mit. Als Zwischenziel solle ein autonomer Testlauf mit einem hochautomatisierten Prototyp erfolgen.

"Die Zukunft des autonomen Fahrens verspricht, das Leben von Menschen und Gesellschaften besser zu machen. Aber der Weg hin zu einer vollautomatisierten Welt ist komplex und erfordert Lösungen, die Informationsverarbeitung vom Türschloss bis zum Datencenter über das gesamte Netzwerk hinweg integrieren", erklärten die Firmen. Sie wollten die nötige technologische Plattform samt Standards entwickeln und diese auch mit Zulieferern teilen.

Zahlreiche Autobauer arbeiten intensiv an der Entwicklung selbstfahrender Autos, die in Verbindung mit Ridesharing etwa in Form von "Robotertaxis" als eine potenziell lukrative Innovation gelten. Auch andere Oberklassehersteller wie Mercedes und Audi sind entsprechend aktiv und schickten bereits autonom fahrende Prototypen auf die Straßen. Jüngst gab auch Volkswagen bekannt, bis Anfang des kommenden Jahrzehnts ein serienreifes selbstfahrendes Auto auf den Markt bringen zu wollen. Die Autobauer konkurrieren auch mit ganz neuen Wettbewerbern in Gestalt finanzstarker großer Internet- und Hightechkonzerne wie Google, die ebenfalls an der Technologie arbeiten.

Zur Vorbereitung entsprechender Aktivitäten kauften BMW, Audi und Mercedes vor Kurzem den digitalen Präzisionskartendienst Here. Nach der Investition in Here sei die Kombination der Expertise von Intel, Mobileye und BMW "der nächste zentrale Baustein", um die Technologie vollautomatischen Fahrens "auf die Straße zu bringen", erklärte BMW-Vorstandschef Harald Krüger. Es gehe um einen "technologischen Sprung nach vorn".

Intel zählt zu den führenden Herstellern von Computerchips. Die US-Firma soll die Rechenleistung bereitstellen, mit der selbstfahrende Autos die immensen Datenmengen in ausreichendem Tempo verarbeiten können, die sie für einen sicheren Betrieb benötigen. Der israelische Hightech-Anbieter Mobileye baut Kamera- und Sensorsysteme für Fahrzeuge und entwickelt die Software, um deren Bildinformationen so zu interpretieren, dass etwa Zusammenstöße vermieden werden können.