Ingolstadt
Technisch und optisch Spitze

Sanierte Tiefgarage am Münster seit gestern wieder in Betrieb – Leitsystem weist Weg zu freien Plätzen

17.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr
Übersichtlich und hell: Die sanierte Tiefgarage beim Münster weist ein klares Licht- und Markierungskonzept auf. Nicht nur als Autofahrer, sondern auch als Fußgänger werden die Nutzer deutlich geführt. Die Betonarbeiten und Investitionen in modernste Technik haben 5,7 Millionen Euro verschlungen. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Viele Ingolstädter rollen in modernsten Autos durch die Stadt – jetzt haben sie auch den passenden öffentlichen Abstellplatz zum Hightechfahrzeug: Die für 5,7 Millionen Euro sanierte und nun vor Technik strotzende Tiefgarage am Münster ist gestern wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Digitale Sensorik und LED-Signalführung mit ständiger Anzeige der nächsten freien Parknische sollen den Suchverkehr minimieren. Die Anzahl der Abstellplätze (385, davon drei für Behinderte reserviert, vier mit Elektroladestation) wurde zwar nicht erhöht, doch die Stadt und ihre zuständige Tochtergesellschaft IFG gehen davon aus, die zentralste innerstädtische Parkgelegenheit nun auf lange Sicht für die Zukunft fit gemacht zu haben. Auch der Fußgängerbereich und die Toiletten wurden runderneuert. Die Tiefgarage öffnete übrigens nach knapp eineinhalbjähriger Sperrung bereits zwei Monate vor dem ursprünglich für die Wiedereröffnung ins Auge gefassten Termin.

OB Christian Lösel ließ es sich gegen Mittag nicht nehmen, am Lenkrad seines Dienstwagens als Erster die zuvor von ihm und IFG-Chef Norbert Forster freigegebene Einfahrt an der Bergbräustraße anzusteuern. Sie weist übrigens jetzt keinen Schrammbord mehr zwischen Ein- und Ausfahrtspur auf – ein Entgegenkommen an die immer zahlreicher vertretenen Fahrer von SUV und anderen besonders breiten Wagen.

Auf den beiden Etagen der Tiefgarage wurden allerdings mit Blick auf die Beibehaltung der gewohnten Kapazität keine breiteren Stellplätze für solche Übergrößen markiert. Die IFG hat in dieser Frage wie viele andere Garagenbetreiber andernorts noch nicht den Stein der Weisen gefunden, denn solche Extravaganzen würden wahrscheinlich auch gesonderte Zufahrts- und Gebührenregelungen erfordern. Entsprechende Überlegungen sind für die Theatergarage zwar angestellt worden, doch wurde eine Beschlussvorlage gestern Nachmittag im IFG-Verwaltungsrat erst einmal zurückgestellt.

Immerhin sind in der Garage beim Münster aber die Stützsäulen schmaler als in anderen IFG-Anlagen. Diesen Säulen hat auch die ganze Sorge der Planer (Architekt: Markus Reichl) und Betonsanierer gegolten: Damit diese wichtigen statischen Elemente nicht so schnell erneut unter salzhaltigem winterlichem Schmelzwasser leiden, wurden sie mit abgeschrägten Sockeln versehen, die das Eindringen von Feuchtigkeit erschweren sollen. Das neue Farbkonzept für die Wände der Garage, das die altgewohnten Apfel- und Birnenbildchen abgelöst hat, stammt von den Studenten Anna Steinkamp und Julian Blochberger (TH Regensburg).

Dass die Parksituation in der Altstadt mit der Verfügbarkeit von lange blockierten rund 400 Stellplätzen jetzt wieder etwas entspannter sein dürfte, war die weitere gute Botschaft von OB Lösel bei der Wiedereröffnung. Er glaubt, dass die Stadt mit ihrem Anspruch, bei der öffentlichen Parkraumbewirtschaftung sukzessive auf modernste digitale Leitsysteme zu setzen, vorbildlich unterwegs ist. Auf dem Bayerischen Städtetag, so der Rathauschef, sei jüngst bei Präsentation dieses Konzeptes klargeworden, „dass wir da ganz vorne dran sind“.

IFG-Vorstand Forster nutzte die Gelegenheit, vor den versammelten städtischen Medien erneut für die sogenannten RFID-Chips zu werben, die bei seiner Gesellschaft kostenlos erhältlich sind und mit denen Autofahrer ohne jeglichen Aufwand mit Parkkarten und an Kassenautomaten auf allen IFG-Parkplätzen zügig ein- und ausfahren können. Abgerechnet wird dann stets nach dem günstigsten Tarif, und die Bezahlung erfolgt bargeldlos durch Kontoeinzug.