Weigersdorf (et) Es ist einer der kleinsten Vereine im Landkreis Eichstätt, aber er kann bereits auf 40 Jahre Vereinsleben zurückblicken.
Der Tennisclub Weigersdorf, mit seinen derzeit 33 Mitgliedern feiert am kommenden Samstag mit einem Mixed-Turnier und Jubiläumsfest Geburtstag. Der Verein wurde am 31. Oktober 1979 in Weigersdorf gegründet. Hintergrund war die Initiative von Norbert Valenta in den 70er-Jahren, als dieser in dem kleinen Juradorf drei Tennisplätze errichtete, um den Tennisboom in Deutschland nicht zu versäumen. Einzigartig war auch zu dieser Zeit, dass die Plätze mit einer Traglufthalle für die Wintermonate überdacht wurden und somit ein ganzjähriger Spielbetrieb stattfinden konnte. Viele Tennisspieler aus dem Umkreis nahmen diese einmalige Gelegenheit war, um sich auch im Winter technisch zu verbessern. Mit einem kleinen Tennisheim wurde die Anlage gut ergänzt.
Die Gründungsmitglieder waren allesamt Anfänger für den Tennissport, die sich aus ihrer Begeisterung für den "weißen Sport" entschlossen, den TC Weigersdorf ins Leben zu rufen. Mit drei Plätzen war man für die kommenden sportlichen Aufgaben gut vorbereitet. Für die Gründungsversammlung konnte man 17 Gründungsmitglieder begrüßen.
Dieser Personenkreis stammte überwiegend von den Juradörfern um Weigersdorf. Aus Schernfeld, Seuversholz, Preith, Titting, Rupertsbuch und auch aus der Kreisstadt Eichstätt beteiligten sich fünf Mitglieder am Vereinsleben. Den Posten des 1. Vorsitzenden übernahm Klaus Apelsmeier, sein Vertreter war Johann Strobl. Als Schiftführerin fungierte Gisela Schmitt und als Schatzmeister stellte sich Josef Kammerer zur Verfügung. Mit Sportwart Ludwig Graubmann und Vergnügungswart Alois Schneider sowie den Beisitzern Oskar Steger und Norbert Valenta war der Vereinsausschuss installiert. Ein Jahr später wurde bereits beschlossen, dass im Sommerbetrieb nur in korrekter Spielkleidung, damals natürlich in Weiß, auf den Sandplätzen gespielt werden darf.
Um im Spielbetrieb im Bereich Mittelfranken nicht nur teilnehmen, sondern auch mithalten zu können, wurden auch Tennistrainer engagiert. Einer von ihnen war Günther Weiß vom TC Rot-Weiß Eichstätt. Mit seiner fachmännischen Unterstützung brachte der Verein 1982 eine 1. und 2. Herrenmannschaft und eine Damenmannschaft in den Spielbetrieb und wuchs auf 50 Mitglieder an.
1981 übernahm Ludwig Graubmann den Posten des 1. Vorsitzenden von Klaus Apelsmeier, und Johann Strobl wurde als sein Vertreter abermals bestätigt. Graubmann wirkte aber nur zwei Jahre an der Spitze des Vereins. Bei der Jahreshauptversammlung 1982 sprang Johann Strobl ein, stellte sich als 1. Vorsitzender zur Verfügung und stand bis zum Jahr 2000 an der Spitze des Vereins. Unterstützt wurde er von Adalbert Neumeyer als 2. Vorsitzenden bis 1992, Anschließend von Max Kölle bis 1994 und Otto Viehmann bis zum Jahr 2000.
Eine wichtige Aufgabe von Strobl war der Pachtvertrag mit Norbert Valenta. Im Jahr 1984 trat der Verein als Pächter der Tennisanlage mit dem angrenzenden Tennisheim auf und war seitdem auch zuständig für die Belegung der Traglufthalle im Winterbetrieb. Dadurch konnte sich der Verein finanziell gut aufstellen.
Ein großer Einschnitt war im Jahr 1992. Durch den Bau der Tennishalle des TC Rot-Weiß Eichstätt war die eigene Traglufthalle für den Spielbetrieb im Winter in Weigersdorf nicht mehr lukrativ. Somit beschloss die Vereinsführung, die Halle einem Sportclub in Ungarn zur Verfügung zu stellen. Aufgrund guter Kontakte nach Ungarn wurde die Halle an den Sportclub Lagymanyosi aus Budapest übergeben. Baulich wurde 1993 nach dem Verkauf der Traglufthalle eine große Terrasse an der Anlage installiert, die bis heute noch für schöne Stunden aller Tennisspieler zur Verfügung steht.
Sportlich konnte die 1. Herrenmannschaft 1989 mit dem ersten Aufstieg in die Kreisklasse 3 ein Erfolgserlebnis feiern. Mit dem nächsten Aufstieg in die Kreisklasse 2 im Jahr 1992 war man bereits erfolgreich im Spielbetrieb installiert.
Bei der Jahreshauptversammlung am 10. November 2000 wurde eine ganz neue Vorstandschaft um Richard Plötz (1. Vorsitzender), Max Kölle (2. Vorsitzender), Franz Adlkofer (Schatzmeister) und Eva Kammerer (Schriftführerin) gewählt - ein Team, das bis zum heutigen Tag gemeinsam die Belange des Vereins im Ehrenamt umsetzt. Mit dabei auch die beiden Beisitzer, Josef Kammerer und Alois Schneider, die bereits von Anbeginn des Spielbetriebes in Weigersdorf für die Platzpflege und sämtliche Arbeiten am Vereinsgelände ihr Können und ihre Freizeit zur Verfügung stellen - alles andere als eine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen es an vielen Stellen an Ehrenamtlichen fehlt und ein wahrer Glücksfall für den TC Weigersdorf.
Die Mitgliederzahl erreichte 1996 mit 103 einen Höchststand, ging bis 2001 auf 72 Mitglieder zurück und sank weiter. Obwohl man im Jahr 2007 mit dem Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Kreisklasse 1 den bis dahin größten sportlichen Erfolg verbuchen konnte, hatte der Verein 2008 nur noch 43 Mitglieder. Auch die Damenmannschaft war 2012 noch sehr erfolgreich und konnte ebenfalls den Aufstieg in die Kreisklasse 1 feiern. Aus Mangel an Spielerinnen wurde sie aber bereits 2014 vom Spielbetrieb abgemeldet.
Im Jubiläumsjahr 2019, in dem das 40-jährige Gründungsjubiläum gefeiert wird, konnte der TC Weigersdorf aber nach langer Zeit wieder einmal zwei Neuzugänge begrüßen. Mit Franz Frühauf und Eduard Templer stießen zwei gestandene Tennisspieler zum Verein. Dadurch konnte der Verein auch eine Herren-60-Mannschaft anmelden und mit der Einstufung in die Bezirksklasse 1 Mittelfranken die höchste Spielklasse im Vereinsgeschehen erreichen - das aber offenbar verdientermaßen. Denn mit drei Erfolgen in der laufenden Saison konnte man als Neuling auch die etablierten Mannschaften überraschen.
Die Jubiläumsfeier findet am kommenden Samstag, 6. Juli, in Weigersdorf statt. Ab 14 Uhr steht ein Mixed-Turnier auf dem Programm, ehe ab 17 Uhr die Jubiläumsfeier beginnt.
