Tauziehen um OB-Kandidatur

09.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:26 Uhr

Lothar Klingenberg (links) und Landrat Richard Keßler kommen (meistens) gut miteinander aus. Um die Nachfolge des CSU-Politikers will sich der Grüne nun aber nicht mehr bewerben. - Foto: r

Neuburg (r) Die Grünen konnten sich nach intensiver Aussprache Montagabend nicht auf einen OB-Kandidaten für Neuburg einigen.

Damit bleibt der Öko-Partei die Qual der Wahl, denn sowohl Kreisrat Lothar Klingenberg (56) wie Christa Hennes (52) rücken von ihrer Anwartschaft auf die Spitzenkandidatur nicht ab.

"Wir werden die Sache also demokratisch abstimmen", sagt Grünen-Stadtrat Theo Walter dazu. Am 12. November soll die Delegiertenversammlung sowohl die Spitzenbewerber wie auch die Stadtrats- und Kreistagsliste festlegen. Wie berichtet, will Lothar Klingenberg nach 1996 und 2002 nicht noch ein weiteres Mal für den Landratsposten kandidieren. Der Volksschullehrer will in den Neuburger Stadtrat. Und ein sicheres Mandat winkt nur dem Listenführer. Klingenberg schlägt deshalb Christa Hennes als Landratskandidatin vor. Die Aktivistin der Agenda 21-Arbeitskreise – sie wohnt im Ortsteil Gietlhausen – will sich aber auf die Stadt Neuburg konzentrieren und nur als OB-Bewerberin antreten.

Ortsvorsitzende Ursula Mulch präferiert eine Frau als Spitzenkandidatin und damit eindeutig Christa Hennes. Ähnlich denkt Stadt- und Kreispolitiker Theo Walter. "Dreimal für den Landrat zu kandidieren, ist zwar schon grenzwertig", meint der Rechtsanwalt, "aber Lothar Klingenberg hat nun einmal die größte Erfahrung in der Kreispolitik". Ungefähr ein Dutzend Mitglieder werden im November über die Listenführer abstimmen. Die Grünen verfügen im Neuburger Stadtrat über eines von 30 Mandaten und im Kreistag über zwei von 60 Sitzen. Theo Walter geht von einer Verdoppelung aus, das heißt zwei Stadträte und vier Kreisräte. Weil es dann immer noch nicht zu einer eigenen Fraktion reicht, tendiert man wieder zu einem Zusammenschluss mit der FDP.

Auf der Stadtratsliste werden voraussichtlich 15 Kandidaten jeweils zweimal genannt. Für die Kreistagsliste rechnet man mit 20 bis 30 Personen, darunter einem "Überraschungskandidaten".