Neuburg
Tatort Bauwagen

Geldstrafe: Erst raufen zwei, dann geht eine Frau bewusstlos zu Boden und mit dem Tod gedroht wird auch noch

30.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:22 Uhr

Neuburg (vb) Tatort: ein Bauwagen im südlichen Landkreis. Tatzeit: Anfang April. Täter: ein junger Mann, der schon öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Auf ganze sechs Einträge bringt er es im Vorstrafenregister, und immer war Alkohol im Spiel. Neben Geldstrafen musste er als Jugendlicher zweimal einen Freizeitarrest absitzen. Nun saß er schon wieder vor Richter Gerhard Ebner. Ursprünglich wollte er ja nur helfen - doch dann ging eine junge Frau bewusstlos zu Boden, und einen anderen jungen Mann bedrohte er mit dem Tod. Alkohol war auch im Spiel. Nun bekam der 23-Jährige dafür am Amtsgericht Neuburg die Quittung: 3600 Euro Geldstrafe.

Es hatte Ärger gegeben, damals im April auf einer Bauwagenparty. Eine kleine Rauferei zwischen zwei Gästen. "Da war Geschrei und da bin ich dann hin", berichtete der Angeklagte vor Gericht. "Ich wollte meinen Freund da beiseite nehmen." Aber im Eifer des Gefechts muss er eine junge Frau so unglücklich getroffen haben, dass sie rückwärts umfiel, mit dem Kopf auf einem Pflasterweg landete und kurzzeitig sogar bewusstlos war. "Ich hab' sie nicht mit Absicht geschubst", versicherte der Angeklagte. Das bestätigte die 23-Jährige im Zeugenstand. Sie sei ja auch "eigentlich" mit dem Angeklagten befreundet. Wie das alles passiert sei, das wisse sie aber nicht mehr so genau. "Da war diese Auseinandersetzung, und im nächsten Moment spür' ich was im Gesicht." Ihre Freunde hätten sie dann von der Szenerie weggetragen, dann sei sie wieder zu sich gekommen. "Es kann schon sein, dass das alles keine Absicht war. Ich hätte ihn auch nie angezeigt, wenn er sich gleich bei mir entschuldigt hätte", sagte sie. Mittlerweile habe er das aber nachgeholt.

Doch damit war der Abend noch nicht beendet - und vor allem nicht der Ärger. Eine halbe Stunde später nämlich ist er dann noch einmal zu einem der beiden Burschen hin, die in der ursprünglichen Rauferei involviert waren. "Dann hat er mich gepackt und rausgezogen. Da hat er dann gesagt, dass er mich umbringt, wenn ich noch einmal in den Bauwagen reingeh", sagte der ebenfalls 23-Jährige aus. Seitdem sie die Freundschaft zwischen den beiden "ein bisschen gestört". Sie hätten zwar schon darüber geredet, das habe aber nicht viel gebracht.

Der Angeklagte selbst behauptete zunächst, dass er den anderen nicht bedroht habe, gab aber später zu, dass es vielleicht doch sein könne.

Staatsanwalt Niki Hölzel erwähnte in seinem Plädoyer die hohe Rückfallgeschwindigkeit des Baugeräteführers, betonte aber auch, dass er bei der ganzen Sache ja eigentlich nur helfen wollte und die Rauferei schlichten wollte. Er forderte eine Geldstrafe von 4000 Euro. Richter Gerhard Ebner merkte an, dass der Angeklagte scheinbar immer dann zu Aggressionen neige, wenn er Alkohol getrunken habe. "Damit muss jetzt Schluss sein", warnte er den jungen Mann und verurteilte ihn zu 3600 Euro Geldstrafe.