Schrobenhausen/Aichach
Tanztherapie

Am Freitag erscheint das neue Skydrunk-Album "Colours" - Am 18. April spielt die Band in Schrobenhausen

11.04.2019 | Stand 12.10.2023, 10:00 Uhr
Gute Truppe: The Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra haben ihr viertes Studioalbum aufgenommen. Am Freitag erscheint es. Laut Frontmann Josh Stadlmaier (l.) ist es das bisher beste Album der Band. −Foto: Maximilian Glas

Schrobenhausen/Aichach (SZ) "Es ging wie beim Schlittenfahren", sagt Josh Stadlmaier. In einem Rutsch haben er und seine Bandkollegen von The Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra ihr viertes Studioalbum produziert. "Colours" heißt es und erscheint an diesem Freitag. Das Realeasekonzert dazu gibt's am nächsten Donnerstag im Herzoganger-Filmtheater.

"Colours" ist nicht weniger als "das beste Album, das wir je gemacht haben", sagt Frontmann Josh Stadlmaier amüsiert. Amüsiert deshalb, weil er das ja eigentlich schon vom Vorgängeralbum "King & Queen" behauptet hatte. "Und das war ja auch so, damals." Jetzt muss er revidieren. Wenn's läuft, dann läuft's. So ist das mit der Musik. Kreative Phasen, die hat man, oder man hat sie nicht. Aber bei Skydrunk, da lief das mit der Kreativität in den vergangenen zwei Jahren - solange hat es gedauert, bis das neue Album fertig war - wie geschnitten Brot. "Obwohl wir schon ins 14. Jahr gehen mit unserer Band", sagt Stadlmaier. Auch das amüsiert den Aichacher ungemein. Weil Skydrunk immer noch frisch daherkommen und so gar nicht verbraucht klingen. "Immer noch nichts mit Rentnerband", sagt er lachend.

Wobei das ja eh übertrieben wäre, schließlich ist er als einer der Bandältesten in der achtköpfigen Truppe ja auch gerade mal 41. Der aktuell Jüngste zählt 24 Lenze, der Rest bewegt sich dazwischen. Und da liegt auch so ein bisschen das Geheimnis von Skydrunk. "Wir verändern uns immer mal wieder von der Besetzung her", verrät Stadlmaier. "Das tut dem Sound gut. Neue Köpfe bringen frischen Wind." Deshalb klinge "Colours" auch wieder ganz anders als sein Vorgängeralbum: weil drei der alten Besetzung gegangen sind und mit Michael Kreitmeir, Thomas Kugler und Fritz Oehlerking drei neue Musiker dazugekommen sind - alle drei aus Schrobenhausen übrigens.

"Es war ein Wechsel im Guten", sagt Stadlmaier. "Wir haben ja alle auch noch Familie und Job und für manch einen war die Band nicht mehr das Richtige. Und wieder andere hatten richtig Lust darauf und es sofort zu ihrer Herzensangelegenheit gemacht."

So habe sich eine neue Formatierung ergeben, die vor Energie nur so strotzte. Da wurden im Wochentakt Texte geschrieben, gemeinsam daran gefeilt und ehe man sich versah, stand die Band Anfang November 2018 auch schon in Halsbach im Studio und nahm die neun neuen Songs auf. Songs, die durchaus auch mal kritischer daherkommen. Und Songs, die die Welt als bunte, facettenreiche Gemeinschaft beschwören - daher auch der Name "Colours" (Farben) -, in der Hass und Intoleranz keinen Platz haben.

Wie das klingt? "Elektronischer als vorher, poppiger als vorher. Die Songs sind kürzer - ein typisches Element aus der Popmusik - und sehr melodisch", beschreibt Stadlmaier. Und bei alldem sei die Musik immer noch tanzbar, das Markenzeichen der Band sozusagen und mit den Bläsern eines der Überbleibsel aus den Anfängen, wo Skydrunk noch für lupenreine Ska-Musik stand. Und weil Skydrunk, ob Ska-Band oder nicht, immer tanzbar bleiben wollen, findet man auf "Colours" auch nur eine einzige Ballade. "Love song" heißt die und ist gleichzeitig einer der Lieblingssongs von Stadlmaier. Weil es "Vollgas um Liebe geht" und um die Zeit zusammen, wenn man schon länger gemeinsam durchs Leben geht. Das nämlich sei ein großes Glück, so Stadlmaier.

Glück bedeuten für ihn aber auch die Band und mit ihr ein so vielseitiges Album geschaffen zu haben. "Im Studio haben wir auch nochmal viel rumgeschraubt, sind eingetaucht in die Klangwelten, die sich da ergeben haben", erzählt Stadlmaier. So lange, bis alle zufrieden waren. Und jetzt sind alle so zufrieden mit dem Album, dass sie es gerne noch einmal veredeln wollen. Stichwort Vinyl. "Das Medium CD ist für viele nicht mehr vorhanden", sagt der 41-Jährige. Eine Schallplatte in den Händen zu haben, das sei schon wieder etwas ganz anderes - Vinyl ist in, Vinyl ist wertig.

Und auch teuer. "Wir haben so ein bisschen rumgerechnet und sind auf eine Stückzahl von 50 gekommen. Wenn wir 50 Platten verkaufen, kommen wir mit den Produktionskosten bei null raus", sagt Stadlmaier. "Wir machen damit also keinen Gewinn. Aber wir haben dann eine Schallplatte und das ist unbezahlbar."

Ob das wirklich klappt, erfahren die Bandkollegen spätestens Ende Mai - so lange haben die Fans nämlich noch Zeit, die Platte zu ordern. Nur, wenn bis dahin 50 Bestellungen eingegangen sind, wird auch produziert. "Wenn nicht, bekommen alle ihr Geld zurück - auch wir übrigens, wir zahlen natürlich auch für unsere eigenen Exemplare."

Dass das mit der Platte ins Wasser fallen könnte, danach sieht es allerdings schon jetzt nicht mehr aus. 33 Stück sind schon weg, 17 gäbe es also theoretisch noch. Wer sich für 20 Euro sein eigenes Stück Vinyl mit Skydrunk-Sound sichern will, kann das online unter shop.skydrunk.de/produkt/colours-vinyl/ tun.

Die CD gibt es ab diesem Freitag über www.skydrunk.de und natürlich auch als Download bei den gängigen Portalen. Wer außerdem live hören will, wie sich das neue Album anhört, hat dazu am kommenden Donnerstag, 18. April, Gelegenheit. Um 20 Uhr spielen die acht Skydrunks dann im Herzoganger-Filmtheater auf. Karten gibt es für 15 Euro inklusive aller Gebühren bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, zum Beispiel bei der Schrobenhausener Zeitung.

Alexandra Burgstaller